: Durchschnittlich 40 Tage mehr
DROGEN Alkoholkranke Erwerbstätige sind deutlich länger krankgeschrieben als andere Arbeitnehmer
Wenn bei uns von Drogenkonsum gesprochen wird, ist meist von illegalen Substanzen die Rede. Doch die meistverbreitete Droge ist und bleibt der Alkohol: Fast jeder sechste Deutsche hat einen riskanten Alkoholkonsum, heißt es im Gesundheitsreport 2012 des Gesundheitsinstituts Iseg aus Hannover im Auftrag der Barmer GEK, der Anfang September vorgestellt wurde.
„Riskant“ heißt demnach: mehr als ein Bier pro Tag. Dabei schaden Alkoholabhängige nicht nur sich selbst, sondern sie können gerade auch zur Belastung für ihre Arbeitgeber werden. Denn sie sind laut Gesundheitsreport deutlich länger krankgeschrieben – pro Jahr fehlen sie durchschnittlich 40 Tage mehr im Job als andere Arbeitnehmer. Diagnostiziert ein Arzt als Krankheitsgrund „F10“, dann weiß der Arbeitgeber: Hier ist jemand wegen Alkoholproblemen krank geworden.
Allerdings sind Alkoholprobleme nur bei wenigen Fehltagen (9,4 Tage) die explizite Diagnose, mit der die Arbeitsunfähigkeit begründet wird. Häufiger werden bei alkoholgefährdeten Arbeitnehmern psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen (7,6 Tage), oder auch Magen-Darm-Probleme als Grund der Krankschreibung genannt.
Um Alkoholmissbrauch am Arbeitsplatz zu verhindern, ist laut Gesundheitsreport ein gutes Arbeitsklima wichtig. Risikofaktoren seien dauerhafte Über- oder Unterforderung, Mangel an Wertschätzung und soziale Probleme wie Mobbing. OS