„Bildung ist für alle da“

Diskussion zum Leben von Papierlosen

■ kam vor 20 Jahren aus Düsseldorf nach Hamburg. Seit vier Jahren leitet er den Fachbereich Migration und Existenzsicherung der DiakonieFoto: Diakonie

taz: Herr Hauer, worum geht es in Ihrer Studie zu „Lebenssituation von Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere“?

Dirk Hauer: Die Studie hat zwei Aufgaben. Sie bietet eine quantitative Schätzung, wie viele Menschen ohne Aufenthaltspapiere es in der Stadt gibt und untersucht bestimmte Lebenslagen genauer. Die Schwerpunkte sind Arbeit, Gesundheit und Bildung.

Was haben Sie herausgefunden?

Die Zahlen zeigen, dass es in einer bedeutsamen Größenordnung Menschen ohne gültige Papiere in Hamburg gibt. Allerdings sind es keine besorgniserregenden Zahlen, sondern solche, mit denen die Stadt arbeiten kann.

Was fordern Sie?

Unsere Forderungen konzentrieren sich in erster Linie auf die Bildungs- und Gesundheitsversorgung. Hier ist staatliches Handeln am meisten erforderlich.

Wie hilft die Studie dabei, dies durchzusetzen?

Bisher hatten Eltern Angst, dass es der Ausländerbehörde gemeldet würde, wenn sie ihre Kinder zur Schule schickten. Die Studie zeigt aber, dass es keine Meldepflicht für Schulen gibt. Jeder hat ein Recht auf Bildung und die Schulpflicht gilt für alle. Das wird in der Studie formuliert und hilft uns bei unserer Arbeit. INTERVIEW: LMF

Präsentation und Podiumsdiskussion mit Egbert v. Frankenberg (CDU), Dierk Kienscherf (SPD), Antje Möller (GAL) und Mehmet Yildiz (Die Linke): 16.15 Uhr, Dorothee-Sölle-Haus, Königstr. 54

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