Anfang eines Denkmals

Der Teufelsberg mit der ehemaligen Abhörstation steht nun unter Schutz

Eine der bedeutendsten militärischen Abhörstationen des Kalten Krieges im Berliner Westen, die Field Station Teufelsberg, steht künftig unter Denkmalschutz. Wie die Senatsverwaltung für Kultur am Montag mitteilte, hat das Landesdenkmalamt den gesamten Teufelsberg im nördlichen Grunewald aus historischen und städtebaulichen Gründen zum Denkmal erhoben.

„Symbol für Berlin“

Der Teufelsberg ist mit 120 Metern die zweithöchste Erhebung in der Hauptstadt und steht für einen großen Zeitraum der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die mit ihren markanten Kuppeln weithin sichtbare Field Station Teufelsberg galt als einzige westliche Station, die unmittelbar in ihrem Zielgebiet arbeiten konnte. „Sie ist daher ein herausragendes Denkmal des Kalten Krieges und ein Symbol für Berlin als Zentrum der Geheimdienste aus Ost und West“, heißt es in der Pressemitteilung.

Unter dem Trümmerberg befindet sich die nie fertig gestellte nationalsozialistische Wehrtechnische Fakultät. Darüber hat sich der Trümmerberg der Nachkriegszeit aufgetürmt. Auf der Spitze befindet sich seit 1962 die amerikanisch-britische Abhörstation. Die künstlich geschaffene höchste Erhebung im Westteil der Stadt wurde genutzt, um weit in die sozialistischen Staaten hinein Telefongespräche und Funkverkehr abzuhören.

„Der Teufelsberg ist ein einzigartiges und vielschichtiges Geschichtsdenkmal des 20. Jahrhunderts, das in dieser Art wohl nur in Berlin – als Hauptstadt des Nazireichs und geteilter Stadt im Kalten Krieg – entstehen konnte“, erklärte Kultursenator Klaus Lederer (Linke).

Kletterfelsen

Heute ist der Teufelsberg ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die bis 1992 arbeitende ehemalige Abhörstation verfällt seit Jahren und sei zurzeit „unkontrollierten Veränderungen ausgesetzt“. Derzeit wird das Gelände vor allem von Mountainbikern, Skatern und Spaziergängern genutzt. Der Deutsche Alpenverein betreibt am Teufelsberg zudem einen Kletterfelsen. (epd)