Ferien mit Brechdurchfall

KRANKHEITSWELLE Zu Ferienbeginn scheint der Höhepunkt der massenhaften Magen-Darm-Erkrankungen überwunden. Der Erreger ist immer noch unklar

Was die Welle von Magen-Darm-Erkrankungen auslöste, die vor allem Kinder und Jugendliche erfasst hat, ist noch immer unklar. In Berlin waren bis zum Wochenende nach Angaben der Gesundheitsstaatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) 2.176 Erkrankungsfälle bekannt. Betroffen waren in der Hauptstadt insgesamt 58 Schulen und 22 Kindergärten.

Laut Senatsgesundheitsverwaltung wurden unterdessen „Einzelfälle von Sekundarinfektionen“ bekannt. Der Berliner Infektionsschutzbeauftragten Marlen Suckau zufolge stehen als Auslöser der Infektionswelle zwei Thesen im Raum: Noroviren oder ein Giftstoff. Noroviren sind hoch ansteckend. Sie verursachen Erbrechen, starke Durchfälle und führen zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust.

Auslöser der Beschwerden war möglicherweise verdorbenes Essen in Schul- und Kindertagesstätten, die von dem Caterer Sodexo beliefert wurden. Die Senatsbildungsverwaltung hat für Schulen und Kitas, die von diesem Caterer beliefert werden, eine Informationshotline geschaltet. Sodexo weist die Vorwürfe zurück.

Die Grünen warfen dem Senat mangelndes Interesse an einer gesunden Essensversorgung vor. Die Arbeitsgemeinschaft Schulessen des Landeselternausschusses Berlin verlangt eine „lückenlose Aufklärung“.

Der Höhepunkt der Erkrankungswelle scheint nach Einschätzung der Senatsverwaltung für Gesundheit aber überschritten. Die meisten Erkrankungen seien Mitte der vergangenen Woche gemeldet worden.

Am Sonntag werden keine Neuerkrankungen erfasst. Die Behörden sind geschlossen, in Berlin und Brandenburg haben außerdem die Herbstferien begonnen. (afp, dpa, taz)

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