Reform soll warten

betr.: „Mit gespaltener Zunge“, taz nrw vom 19.8.2005In dem Artikel wird behauptet, die Schüler hätten keine großen Probleme mehr mit der neuen Rechtschreibreform und hätten sich längst daran gewöhnt. Aber da ich selbst Schülerin (Jahrgangsstufe 11/ NRW) bin, weiß ich aus eigener Erfahrung, dass dies nicht der Fall ist. Uns wurde in den ersten Jahren der Grundschule die alte Rechtschreibung beigebracht, und ich kann mir immer nur schwer vorstellen, Worte wie z.B. Brennessel mit drei statt nur zwei „n“ zu schreiben. Auch die Unterschiede zwischen „ß“ und „ss“ sind mir bei der neuen Rechtschreibung nicht klar, da wir in der Grundschule gelernt haben: Wird der Vokal davor lang ausgesprochen, so wird das Wort mit „ß“ geschrieben, wird der Vokal davor schnell und kurz ausgesprochen, wird das Wort mit „ss“ geschrieben! Demnach also „Fuß“ und nicht „Fuss“. Mir kann niemand weißmachen, dass diese Umstellung eine Vereinfachung ist, so wie es eigentlich sein sollte. Deshalb bin ich persönlich froh, dass Nordrhein-Westfalen bei der endgültigen Einführung der neuen Rechtschreibung noch wartet.JANINE LANDWEHR, Augustdorf