leserInnenbriefe
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Hoher Bedarf

„Ohne Papiere keine Medizin“

taz nord vom 5. 10. 18

Der Bericht ist vielseitig und gut recherchiert. Die aufgeführten Zahlen sind offenbar einer Kleinen Anfrage der Grünen zum Projekt „Medizinische Versorgung für Menschen ohne Papiere / Anonymer Krankenschein“ entnommen und müssen korrigiert werden. In den ersten zwei (faktisch eindreiviertel) Projektjahren wurden von den Vergabestellen Hannover und Göttingen 234 (und nicht 151) Papierlose in 811 medizinische Behandlungen beziehungsweise Leistungen vermittelt, im Halbjahr Nov. 2017 bis Mai 2018 kamen weitere 113 Papierlose. Die bis heute wachsende Nachfrage drückt einen hohen Bedarf aus, der ab Jahresende auf Medinetze zurückfällt, die schon heute mit der medizinischen Versorgung von Geflüchteten überlastet sind. Das Sozialministerium lehnte es ab, das Projekt wenigstens bis zur Evaluation zu verlängern, die aus datentechnischen Gründen erst im Sommer 2019 erfolgen kann – im Projektbudget wäre dafür genügend Geld übrig. Eine Fortführung oder gar Erweiterung des Projekts ist ansonsten an der CDU- Landtagsfraktion gescheitert. Rainer Neef, Göttingen

Weinerliches Getue

„Rechtsaußen weiterhin erlaubt “

taz nord vom 9. 10. 18

Ich habe zu danken: 1. Hubertus Hess-­Grunewald für seine klaren Worte gegen rechts, an denen nichts ändert, dass Werder richtigerweise keine Gesinnungsschnüffelei betreiben will. Darin liegt kein Zurückrudern.

2. Der Ostkurve dafür, dass sie nazi-frei ist und bleibt. 3. Peter Fischer dafür, dass er die dafür nötigenfalls anzuwendende Notwehrmethode klar benennt. Das weinerliche Getue von Leuten, die die fremdenfeindlichen Ergüsse der AFDler offenbar so unproblematisch finden, dass sie austreten und Werder Protestbriefe schreiben, ist unbeachtlich. Der Verein tut nicht nur aus allgemein humanistischen Gründen gut daran, klare Kante zu zeigen. Er hat auch eine Schutzpflicht gegenüber seinen vielfarbigen Fans, Mitgliedern und Spielern. Ich möchte im Stadion auch nicht neben rassistischem Pack sitzen oder stehen. Daher: Eine Verwarnung und wenn die nicht fruchtet: Raus damit! Das nennt man Hausrecht und ist völlig legal.

Adolf Claussen, Bremen

Whistleblower schutzlos

„Zu schwach zum Laufen“

taz nord vom 12. 10. 18

Wenn man an Dr. Margrit Herbst denkt und den nicht ersichtlichen Fortschritt beim Schutz von Whistleblowerinnen, dann wird doch deutlich, warum keiner etwas sagt. Es sind weniger die Tierärzte noch primär die Anzahl, sondern vielmehr das Problem der „Nestbeschmutzer“. Die etwas sagen, werden bestraft, von Snowden bis Antoine Deltour. Jörg Reuter, taz.de