Flughafen ohne Züge

In Schönefeld sollen keine ICEs halten. Gegner sind erfreut: „Weiterer Sargnagel“ für Großflughafen

Gegner des Großflughafens haben die von der Bahn verweigerte ICE-Anbindung an Schönefeld als „weiteren Sargnagel“ für das Großprojekt bezeichnet. Die im Planfeststellungsbeschluss herausgestellte Anbindung an das internationale Schienennetz sei nun ein Torso, sagte der Vorsitzende des Bürgervereins Berlin-Brandenburg (BVBB), Ferdi Breidbach. Ein Bahnsprecher hatte zuvor verkündet, dass am Flughafen Schönefeld nach dem neuen Verkehrskonzept keine Fernzüge mehr halten sollen.

Seit Jahren habe der BVBB erklärt, dass es für den Flughafenneubau Schönefeld keine Anbindung an den nationalen und internationalen ICE-Schienenverkehr geben werde, sagte Breidbach. Dass nun die Bahn die Auffassung des BVBB bestätigt, sei keine Überraschung, sondern die Konsequenz aus dem Bahnverkehrskonzept. Diese Tatsache sei von den Verantwortlichen für den Standort Schönefeld immer verdrängt worden.

„Man darf gespannt sein, was der Planfeststellungsbehörde des Landes Brandenburg bis zum ersten Termin der mündlichen Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 6. Februar 2006 zu den 3.900 Klagen einfällt, um diesen Torso in weiterhin glänzendem Licht scheinen zu lassen“, so Breidbach. In diesem Zusammenhang müsse auch überprüft werden, ob der geplante unterirdische Flughafenbahnhof vier Fernbahnsteige mit 420 Meter Länge brauche. DDP