EU: Öl und Benzin bleiben teuer

Verbraucher müssen sich auf gegenwärtiges Niveau einstellen und Energie sparen

HAMBURG/BRÜSSEL dpa/taz ■ EU-Energiekommissar Andris Piebalgs rechnet mit dauerhaft hohen Ölpreisen. „Wir können nicht erwarten, dass die Preise wieder sinken“, sagte Piebalgs am Wochenende der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Verbraucher müssten sich auf das gegenwärtige Preisniveau einstellen, „weil die Unklarheit über die Nachfrage bestehen bleibt“, sagte der Ressortchef für Energiefragen in der Europäischen Kommission. Piebalgs setzte sich für einen sparsameren Umgang mit Öl und Benzin ein. Derzeit sei Europa vom effizienten Einsatz der Energie „weit entfernt“.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) warf in diesem Zusammenhang der Automobilindustrie schwere Versäumnisse vor. Bisher seien die Autohersteller „noch weit entfernt“ von ihrem Versprechen, bis 2008 den Durchschnittsverbrauch je Fahrzeugmarke auf 5,5 Liter Benzin beziehungsweise 5 Liter Diesel zu senken. Derzeit verbrauchten Neuwagen im Schnitt noch 6,8 Liter Benzin je 100 Kilometer.

Die Rekordpreise beim Öl sind aus Sicht der Investmentgesellschaft Merrill Lynch zu einem größeren Teil als bisher angenommen auf das Wirken von Spekulanten und Hedgefonds zurückzuführen. Der verstärkte Handel mit Kontrakten habe dazu geführt, dass der Ölpreis heute 15 bis 20 Dollar höher ist als er von der Marktsituation her sein sollte, hieß es. step