LESERINNENBRIEFE
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Platt wie ein Turnschuh

■ betr.: „Folkloretänze werden Folterreigen“, taz.nord vom 18. 9. 2012

Nach dem Besuch der Vorstellung am 21. 9. 12 stellte ich für mich fest, dass die Regie dieser schönen Oper, gelinde gesagt, platt wie ein Turnschuh ist. Eine Aneinanderreihung von Klischees und Gewaltszenen, die das Genießen der Musik für Jung und Alt unmöglich macht. Obwohl meines Erachtens ein Novum in der Opernwelt, müsste für diese Vorstellung die Freigabe ab 18 Jahren eingeführt werden, damit wenigstens Kinder von dieser „Leistung“ verschont blieben. Schade um die große Musik von Borodin, die hier verschandelt wurde. Lust auf mehr Oper in Hamburg bekommt man dadurch definitiv nicht. Warum die Opernintendantin so was mitträgt, ist hier die eigentliche Frage. MARINA TSCHIRKOW, Elmshorn

Denkmuster von Rechtspopulisten

■ betr.: „Warnungen vor Hetze gegen Flüchtlinge“, taz.nord vom 19. 9. 2012

Die Äußerungen aus den Reihen der FDP zeugen nicht nur von mangelnder Sensibilität, sondern auch von fehlendem Sachverstand. Denn bei einer so schwerwiegenden Entscheidung, wie seine angestammte Heimat zu verlassen, dürften Aspekte wie eine Taschengelderhöhung in einem möglichen Zielland überhaupt keine Rolle spielen. Weswegen die Unterstellung eines „ökonomischen Anreizes“ auch kein geringes schlechtes Menschenbild in sich trägt, von dem sich die Liberalen öffentlich distanzieren sollten. Da eine solche Rhetorik eben doch sehr genau das Denkmuster von Rechtspopulisten widerspiegelt, wonach man die Gesellschaft spaltet, um daraus einen persönlichen Nutzen zu ziehen! RASMUS PH. HELT, Hamburg