Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Normalerweise ist Dirk Kurbjuweit Journalist und Leiter des Berliner Büros des Magazins Der Spiegel. Im letzten Jahr hat er einen Roman über eine junge Frau geschrieben, die ihrem ziellosen Leben Halt zu geben versucht, in dem sie Soldatin wird. Wo? In Afghanistan natürlich. Denn dort leben die wilden Taliban. Natürlich verliebt sich die Soldatin. Nein. Nicht in einen Talib, sondern einen afghanischen Lehrer. Und weil das Ganze mitnichten so haarsträubend ist, wie man beim ersten Kontakt mit dem Plot vermuten könnte, hat sich jetzt im Heimathafen Neukölln die Regisseurin Nicole Oder der Sache angenommen. Am Heimathafen ist man sozusagen spezialisiert auf Kulturclash-Themen. Premiere von „Kriegsbraut“ ist am Freitag. In den Kammerspielen des Deutschen Theaters inszeniert Stephan Kimmig die Uraufführung des neuen Stücks von Yasmina Reza „Ihre Version des Spiels“, u. na. mit Corinna Harfouch. Es geht um eine Schriftstellerin, die Mordpläne gegen ihren Gatten schmiedet. Im Übrigen macht das Theater im Schokoladen (ehemals TISCH) nun unter einem neuen Dach weiter: AckerStadtPalast heißt die Spielstätte jetzt, und der künstlerische Schwerpunkt wird in Zukunft auf ein modernes, experimentelles Theater gesetzt, das von internationalen KünstlerInnen besetzt werden werden soll, wie das neue Haus auf seiner Website schreibt. Zukünftig soll es auch theaterpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche geben sowie regelmäßige Reihen aus Improvisationstheater, Performances, Filmen und Lesungen. Morgen öffnet der AckerStadtPalast zum ersten Mal zur Probe seine Tore und bespielt das ganze Haus mit Zukunftsmusik. Also mit Improvisationstheater, Musik, Clowns und Tanz. Am Freitag geht es mit der deutsch-französischen Produktion „L’Affaire Caligula – der Fall Caligula“ richtig los.

■ „Kriegsbraut“: Heimathafen Neukölln, ab Fr.

■ „Ihre Version des Spiels“:

Deutsches Theater, ab heute

■ „L’Affaire Caligula – der Fall Caligula“: AckerStadtPalast, ab Fr.