Schrumpfende Fische

KLIMA Die globale Erwärmung macht auch Meeresbewohnern zu schaffen, zeigt eine Studie

LONDON afp | Die weltweiten Fischbestände sind einer neuen Studie zufolge nicht nur durch massive Überfischung, sondern auch durch den Klimawandel bedroht. Die mit der Erderwärmung steigenden Wassertemperaturen zögen Wachstumsprobleme bei den Fischen nach sich, zeigt eine Untersuchung, die die Zeitschrift Nature Climate Change jetzt veröffentlichte.

Wissenschaftler der kanadischen University of British Columbia hatten in Computermodellen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere simuliert. Dabei gingen sie davon aus, dass die globale Durchschnittstemperatur in der Atmosphäre bis zum Jahr 2100 um 3,4 Grad Celsius steigt. Diese Annahme, die früher als pessimistisch galt, gilt angesichts des starken Ausstoßes klimaschädlicher Gase als immer wahrscheinlicher. Die Berechnungen zeigten, dass die Fische wegen der ebenfalls steigenden Wassertemperaturen weniger Sauerstoff aufnehmen könnten – das würde ihr Wachstum deutlich einschränken. Am stärksten betroffen wären Fische in tropischen Gewässern. Im Indischen Ozean würde das Körpergewicht der Fische bis 2050 um 24 Prozent abnehmen, im Atlantik um 20 und im Pazifik um 14 Prozent. Auch wenn der Anstieg der Wassertemperatur nur gering erscheine, seien die Auswirkungen auf die Körpergröße „unerwartet“ groß, schreiben die Forscher.