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: New Orleans evakuiert

Bürger fliehen aus dem US-Staat Louisiana: Hurrikan „Katrina“ naht mit Tempo 250

NEW ORLEANS ap/dpa ■ Die vom Hurrikan „Katrina“ bedrohte Touristenmetropole New Orleans im US-Staat Louisiana wird zwangsevakuiert. Alle Menschen müssten sich unverzüglich im Landesinnern in Sicherheit bringen, verfügte Bürgermeister Ray Nagin gestern. Es sei zu befürchten, dass die Dämme, die die größtenteils unterhalb des Meeresspiegels liegende Stadt schützen, durch die zu erwartenden Wassermassen überflutet werden.

„Katrina“ hat gestern mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 250 Kilometern in der Stunde Kurs auf Louisiana genommen. Im Süden des US-Staats bildeten sich lange Staus, weil zehntausende Menschen sich in Sicherheit bringen wollten. „Katrina“ wurde zum Hurrikan der Kategorie 5 hochgestuft. Zehntausende Einwohner flohen nach Norden. Alle Spuren der Autobahnen in Louisiana und Mississippi wurden für den Verkehr in Richtung Norden reserviert. Allerdings gab es für rund 100.000 Menschen keine Möglichkeit, New Orleans zu verlassen, da sie kein Auto besitzen und alle Mietwagen ausgebucht waren.

US-Präsident George Bush erklärte Louisiana zum Katastrophengebiet, auch der benachbarte Staat Mississippi rief den Notstand aus. Gegen 14 Uhr befand sich das Auge des Wirbelsturms etwa 400 Kilometer südsüdöstlich der Mündung des Mississippi. Meteorologen erwarteten, dass „Katrina“ heute früh auf Land treffen wird.

Der Leiter des Hurrikan-Zentrums Miami warnte vor sechs bis acht Meter hohen Wellen. „Katrina“, der elfte Atlantikhurrikan seit dem 1. Juni, bildete sich über den Bahamas und fegte Donnerstag als Kategorie-1-Sturm über Südflorida. Neun Menschen kamen ums Leben.