TURNTABLISM
: 12-bit-Zauberer

Sein enigmatischer Turntablism ist beeindruckend: Eine eigene Wissenschaft erfordert es, zu ergründen, woher all die merkwürdig-schönen Klänge stammen, die Eric San als Kid Koala so nonchalant auf seinen Plattentellern zusammenmischt. Von Monty-Python-Sketchen und Charlie-Brown-Sondersendungen über längst vergessene Jazzplatten und Aufnahmen von niesenden Menschen bis zu Restaurantmenülesungen auf Kantonesisch zaubert er alles nur Erdenkliche in Sekundenschnelle aus dem Plattenhut, spielt seinen Plattenspieler wie andere Virtuosen Geige und beweist bei alldem immer den sanftesten Humor. Für sein fünftes Album „12 bit Blues“ hat sich der 38-Jährige sechs Jahre Zeit gelassen. Zu hören gibt es durch den 12-bit-Sampler gedrehten Blues, morgen Abend stellt Kid Koala das Album mit einer „Vinyl Vaudeville Show“ vor: mit Background-Sänger-Puppen, Tanz-Robotern, einem riesigen Papp-Plattenspieler, Glückspiel fürs Publikum und der New Yorker Comedy-Performerin Adira Amram nebst ihrer Band „The Experience“.  MATT

■ Fr, 5. 10., 20 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20