Vergessene Geschichte

Trotz des Gedenksteines ist die Geschichte des früheren Frauen-Konzentrationslagers in Wandsbek weitgehend unbekannt: Über 500 Frauen und Mädchen mussten hier während des Nationalsozialismus Zwangsarbeit leisten – auf einem Gelände, das nun mit der Wohnsiedlung „An der Rahlau“ bebaut worden ist. Im Rahmen der Rüstungsproduktion stellten die Frauen und Mädchen für die Drägerwerke Gasmasken her. Als dem russischen Mädchen Raja Inlinauk vor Erschöpfung eine schwere Gussform aus den Händen glitt, wurde sie der Sabotage beschuldigt und – zur Abschreckung – am 29. August 1944 erhängt. Anlässlich des Jahrestages dieser Ermordung hat die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme gestern eine Gedenkveranstaltung an der Ahrensburger Straße abgehalten. Stefan Romey, Autor des Buches „Ein KZ in Wandsbek – Zwangsarbeit im Drägerwerk“, erinnerte an die Geschichte des Ortes und des getöteten Mädchens. EE/Foto: Henning Scholz