unterm strich
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Am Freitag war Bono von U2 noch gut bei Stimme. Bei dem ersten Konzert in Berlin agitierte der Frontmann der Band zwischen den Hits noch gegen Donald Trump und auch gegen die AfD. Auch Bemerkungen zu den Ereignissen in Chemnitz waren drin. Die Leute waren zufrieden, wenn man den Berichten glauben darf. Am Samstag sollte dann das zweite Konzert stattfinden. Es verlief nur ganz anders. Nach einigen Songs musste es abgebrochen werden: Bono hatte seine Stimme verloren und konnte nicht weitermachen. Auf ihrer Homepage entschuldigte sich die Band.

Apropos Chemnitz. Die Bewerbung der Stadt als „Kulturhauptstadt Europas“ sieht ja angesichts der jüngsten Ausschreitungen reichlich fragwürdig aus. Hitlergrüße passen jedenfalls nicht dazu. Geschäftsführer Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat sagte im Deutschlandfunk Kultur allerdings, vielleicht seien die Chancen für die geplante Bewerbung sogar gestiegen, „weil wir uns jetzt alle doch ein wenig zusammenraufen müssen“. Die Bewerbung sei auch eine Chance für die Kultur in einer Stadt, die sich in so einer schwierigen Situation befinde. Auch wieder wahr.