Postbank verprellt Kunden

VERTRIEB Stiftung Warentest erhebt Vorwurf der Daten-Weitergabe. Institut weist Kritik zurück

FRANKFURT rtr | Die Stiftung Warentest wirft der Postbank systematische Verstöße gegen den Datenschutz vor. Die Bank habe Kontodaten ihrer Kunden an Tausende freie Handelsvertreter weitergegeben, erklärten die Verbraucherschützer am Montag. Die Vertreter bräuchten lediglich den Namen und das Geburtsdatum in eine Unternehmensdatenbank eingeben, um detaillierte Einblicke in die Vermögenslage und Kontobewegungen von Kunden zu erhalten, auch ohne deren Zustimmung.

Die Postbank weist den Vorwurf zurück. Die Weitergabe von Daten erfolge „unter strengster Beachtung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen.“ Die Finanzberater erhielten nur Zugriff auf Daten, die sie für die Erledigung ihrer Aufgaben benötigten. Ein generelles Herunterladen von Daten sei technisch nicht möglich. Sollte es jedoch zu Verstößen gekommen sein, werde die Postbank strafrechtliche Schritte einleiten.

Nach Darstellung der Stiftung Warentest sollten die gewonnenen Daten freien Mitarbeitern der 2006 gegründeten Postbank Finanzberatung AG helfen, Produkte zu verkaufen.