Schnell ins Konzert!

Der Konzertherbst nimmt Fahrt auf. Heute spielen, wie schon berichtet, im Karo ab 21 Uhr Gruppe 80 und die Drecktones, im Lagerhaus gibt es die Post-Rave-Irren HGich.T so ab 20 Uhr.

Der Sonntag stürzt uns in Entscheidungsnot: Im Kurzschluss in der Lahnstraße tritt ab 20 Uhr der Mann auf, der sich The Great Park nennt. Sehr schöner Folk mit stillem Witz. Leider spielen zur gleichen Zeit … And You Will Know Us By The Trail Of Dead im Lagerhaus. Die haben ihre größte Zeit vielleicht hinter sich, ihr zweites Album „Madonna“ werden sie jedenfalls in diesem Leben wohl nicht mehr übertreffen. Allerdings steht das neue Album noch aus, und zweitens sind sie auch so eine hervorragende Band. In den letzten Jahren offenbarten sie eine Neigung zu klassischem Prog-Stoff, den sie mit Verve in zeitgenössischen Rock transformieren.

Voll im Saft stehen Colour Haze aus München, am Dienstag ab 20 Uhr im Schlachthof. Mit ihrem neuen Album „She Said“ brachten sie auf den Punkt, woran sie seit 20 Jahren arbeiten. Stoner Rock war gestern, Colour Haze wohnen längst in ihrem eigenen Paralleluniversum ewiger Hippie-Werte. Zwar schimmern irgendwo immer noch Black Sabbath durch, aber deren Essenz haben sie sich zu etwas anverwandelt, was in einer Liga mit Motorpsycho spielt.

Am Donnerstag geht’s im Schlachthof weiter mit der Zita Swoon Group. Ex-Deus-Mitglied Stef Kamil Carlens hat das Konzept seiner Band Zita Swoon gründlich umgekrempelt, hin zu einer Art Rahmen für Projekte wie Kollaborationen mit Tänzern und Choreografen oder dieses hier, das er mit zwei Musikern aus Burkina Faso konzipierte. Aus dem Nichts kommt die Melange aus westafrikanischen Mandinka-Sounds mit europäisch gefiltertem Blues und Indie-Rock-Attitüde bei Carlens nicht. Schon vor Jahren reiste er nach Burkina Faso, wo er die Sängerin Awa Démé und den Balafon-Spieler Mamadou Diabate Kibié kennenlernte, die hier mit Carlens die Zita Swoon Group bilden. Gemeinsam spielen sie eine schlackenlose Melange aus europäischen und afrikanischen Musizier- und Komponierweisen von berückender Schönheit auf. Beginn: 20 Uhr.  ANDREAS SCHNELL