Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Obwohl ich nie eine Geschichte von ihm gelesen hatte, fand ich Janosch immer doof. Ich glaube, weil mich dieses Tigerenten-Merchandise-Gedöns so genervt hat. Doch dann bekam meine Tochter „Ich bin ein großer Zottelbär“ geschenkt. Die anarchische Kraft des Texts und die großartigen Zeichnungen haben mich beim Vorlesen glücklich schmunzeln und den kleinen erhobenen Zeigefinger ignorieren lassen. Nicht zuletzt überzeugte die Begeisterung des Kindes für die Story. Außerdem: von Tigerente keine Spur. Wir haben dann mit „Oh, wie schön ist Panama“ weitergemacht. Hier jetzt Tigerente, aber was soll‘s? Es geht doch um erste philosophische Einsichten. Um Freundschaft. Dass es manchmal nur eine kleine Perspektivverschiebung braucht, um zufrieden und glücklich zu sein. Wirklich schön. Am Samstag um 15 Uhr zeigt das Atze Musiktheater die Geschichte vom kleinen Tiger und vom kleinen Bär, nicht textgetreu, aber als musikalisches Bühnenroadmovie (9/8/7 Euro, ab 5 Jahre). Wie bei Atze üblich, werden „große Weisheiten für kleine Menschen und kleine Weisheiten für große Menschen“ geboten. Und umgekehrt. Natürlich. Am Sonntag basteln wir in der Waldschule Teufelssee von 10 Uhr bis 16 Uhr mit Salzteig. Das bringt enorm viel Spaß und sorgt – ist ja schon bald – unterm Weihnachtsbaum für großes Hallo bei den Lieben. Schließlich können die Konterfeis von Oma und Opa so keck auf einem Türschild verewigt werden. Hat bei uns zuhause jahrelang zuverlässig Einbrecher abgeschreckt (ab 2,50 Euro, je nach Materialbedarf). Wie Farben hergestellt werden, erlernen die Minikünstler in diesem Halbjahr immer mittwochs von 15 bis 18 Uhr im Atelier Bunter Jakob der Berlinischen Galerie (ohne Anmeldung, kostenlos). Ganz nebenher vermitteln gestandene Künstler diverse Techniken und beflügeln die Fantasie.

■ www.atze-berlin.de, Kartentelefon 817 99 188; Waldschule: www.inu-berlin.de/inuws/wsteufel/aktuell.php; www.berlinischegalerie.de/bildung/atelier-bunter-jakob.html