Drogendealer im Keller vergraben und einbetoniert

PROZESS Ein Drogenhändler soll einen Konkurrenten erschossen haben. Die Leiche wurde gut versteckt

Wegen Mordes an einem Drogenhändler muss sich seit Dienstag ein 58-jähriger Mann vor dem Landgericht verantworten. Dem Türken wird vorgeworfen, im März 2007 nach einem Streit einen 40 Jahre alten Landsmann in einem Weddinger Getränkehandel erschossen zu haben. Laut Anklage tötete er den Mann, um ihn als Konkurrenten im Drogenhandel auszuschalten. Im Prozess wollte sich der Kraftfahrer zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Mitangeklagt ist ein 37-jähriger Mann, der nach dem Mord die Leiche sowie die Tatwaffe im Keller seines Getränkehandels vergraben haben soll. Dem Mann wird Strafvereitelung zur Last gelegt. Der Mitangeklagte legte im Verfahren über seinen Anwalt ein pauschales Geständnis ab. Der Getränkehändler hatte die Ermittler im Februar auf die Spur des Opfers geführt. Der Leichnam wurde im Keller seines früheren Geschäfts unter einer Beton-Estrich-Schicht gefunden.

Der 37-Jährige hatte den Laden kurz nach der Tat verkauft und betreibt heute einen Getränkehandel in Kreuzberg. Er ist zugleich Hautbelastungszeuge im Mordprozess. Nach Angaben eines Kriminalbeamten wäre die Leiche ohne die Aussage des türkischstämmigen Mannes „nie gefunden worden“.

Hintergrund der Tat war dem Ermittler zufolge ein Streit um „Geld aus gemeinsamen Drogengeschäften“. Der 58-Jährige sei damals der „größte Streckmittelhändler in Berlin“ gewesen. Um geschäftliche Belange zu klären, hätten sich die beiden Männer „zu einer letzten Unterredung“ im Laden des Getränkehändlers getroffen.

Der Angeklagte muss sich auch wegen Drogenhandels verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Türke knapp 1,8 Kilogramm Mittel zum Strecken von Heroin und Kokain zwischen Dezember 2007 und November 2008 verkauft hat. (ddp)