Mord im schönen Altona

Pralles Lokalkolorit atmet auch der zweite Kriminalfall, den der in Hamburg lebende Autor Robert Brack seine Protagonistin Lenina Rabe lösen lässt: Nicht um ihren ermordeten Vater geht es diesmal, sondern um den Tod einer vermeintlich obdachlosen Frau, an dem mehrere von Leninas privaten Bekannten eng beteiligt scheinen. Quer durchs linke Milieu bewegt sich der 1959 geborene, mit dem Marlowe- und dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnete Autor dabei, beleuchtet Punker- und Hausbesetzer-Szene sowie autonome Rudimente, angesiedelt im Herzen Altonas, in der Gaußstraße und ähnlich vertrauten Gefilden.

Spannend zu lesen ist all dies zweifellos, wenn auch das forcierte Lokalkolorit gelegentlich zu leichter leserseitiger Gereiztheit führt. PS

Robert Brack: „Haie zu Fischstäbchen.“ Hamburg 2005, 192 S., S., 12,90 Euro.Lesung: Do, 1.9., 20 Uhr, Buchhandlung Nautilus, Friedensallee 7–9