specht der woche
: Nie wieder Bus fahren

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, 48, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Berliner Rat Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet für die Zeitung regelmäßig „Den Specht der Woche“.

Um von mir zu Hause zu einer Tramstation zu kommen, musste ich bisher immer Bus fahren. Das finde ich sehr nervig, weil der Bus einen Umweg fährt und weil die Leute oft unfreundlich und schlecht drauf sind. Aber es könnte sein, dass demnächst eine Tram direkt bei mir vor der Haustür hält.

Es gibt eine Initiative, die sich dafür einsetzt, dass die M10 bald von der Warschauer Brücke bis nach Neukölln zum Hermannplatz fährt. Vielleicht sogar durch den Görlitzer Park durch. Jedenfalls habe ich diese Woche eine Tram gezeichnet. Sie fährt über die Warschauer Brücke, das Wasser sieht man auch. Die neue Strecke wäre für mich optimal. Ich wäre einfach viel schneller überall. Und ich entgehe den genervten Menschen im Bus.

Ich glaube, sie sind so genervt, weil sich beim Busfahren ständig alles verzögert. Wenn Menschen mit Kinderwagen oder im Rollstuhl in den Bus möchten, muss der Fahrer oft aussteigen und alles dauert länger.

Und die Leute werden sauer, weil sie dann vorne warten müssen, bis der Busfahrer zurückkommt.

Außerdem ist es oft viel zu eng im Bus für eine Person mit Kinderwagen oder einen Rollstuhlfahrer. In der Tram gibt es diese Probleme nicht, da der Bahnsteig ebenerdig ist und in der Tram viel mehr Platz ist.

Protokoll: LGU