Messerangreifer festgenommen

Ein Mann hat in einem Linienbus eine Frau mit einem Messer verletzt. Gegen ihn ermittelt der Staatsschutz

Der Staatsschutz ermittelt, weil der 61-Jährige vor dem Angriff antisemitische Parolen gerufen haben soll

Ein 61 Jahre alter Mann hat am Dienstagmittag in Hamburg eine Frau in einem Linienbus attackiert. Der alkoholisierte Angreifer soll die 63-Jährige unvermittelt und mutmaßlich mit einem Messer im Gesicht verletzt haben, wie die Polizei mitteilte. Sie sei in ein Krankenhaus gebracht worden, über die Schwere der Verletzung gab es zunächst keine Angaben.

Der Vorfall ereignete sich ein einem Bus der Linie 4 nahe der Haltestelle Staatsbibliothek. Nach der Tat hielt der Busfahrer sein Fahrzeug in der Grindelallee an und öffnete die Türen, wie die Polizei berichtete. Der Tatverdächtige stieg aus dem Bus nahe der Universität aus. Er wurde von alarmierten Polizisten festgenommen.

Der Staatsschutz hat sich in die Ermittlungen eingeschaltet, weil der 61-Jährige nach Zeugenaussagen vor dem Angriff im Bus antisemitische Parolen gerufen haben soll. Gegen den Deutschen wird wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt.

Am Freitag waren bei einer Attacke in einem Linienbus in Lübeck zehn Menschen verletzt worden. Der Tatverdächtige, ein 34 Jahre alter Deutsch-Iraner, sitzt seit Samstag unter anderem wegen Mordversuchs in Untersuchungshaft. Er soll in dem Bus zunächst einen Rucksack angezündet, anschließend mit einem Messer wahllos um sich gestochen und zehn Menschen verletzt haben. Fahrgäste hatten den Mann schließlich überwältigt.

Der Tatverdächtige schweigt, berichtet Staatsanwältin Ulla Hingst. Ein terroristischer Hintergrund werde ausgeschlossen, eine psychische Erkrankung des Täters hingegen nicht. (dpa)