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„Nico, 1988“ Foto: Magnolia Pictures

Einmal sitzt Nico in einer italienischen Küche und fragt nach dem grellgelben Zitronenlikör Limoncello. Der passt aber gar nicht zur Pasta, erwidert ihr Gastgeber. Egal. Nico stürzt ein ganzes Glas runter, als wäre es Cola. Apropos Cola: Als sie diese in derselben Nacht nicht wie erwartet im Kühlschrank findet, reagiert die Sängerin überaus launisch. Sie braucht Cola. Genauso wie Alkohol. Zigaretten. Heroin. Und manchmal Limoncello. „Nico, 1988“ von der italienischen Regisseurin Susanna Nicchiarelli ist ein biografischer Endzeitfilm – und 1988 ist das Todesjahr von Christa Päffgen, wie die in Köln geborene Sängerin bürgerlich heißt. Es ist ein Film, der seiner exzentrischen Protagonistin, die als Kind stark vom Zweiten Weltkrieg geprägt wurde, Unterschlupf gewährt. Dass es einem dabei nicht zu heimelig wird, liegt daran, dass die Situation – die zwei finalen Jahre, in denen man der ikonischen Musikerin hier begegnet – dramaturgisch viel hergibt oder auf ansehnliche Art angereichert wird.