Wochenübersicht: Konzert
: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Ghetto Ways: Magnet, Mi., 21 Uhr

The American Analog Set: Magnet, Di., 21 Uhr

Natürlich ist das Handwerk zu ehren, aber so ein Name wie The League of Crafty Guitarists klingt dann schon ein wenig arg nach verschnarchtem Zunftwesen mit dem eingebauten Meistersiegel, und trotzdem sollte man sich davon nicht scheu machen lassen, denn immerhin wurde dieses Ensemble für den perlenden Klang vom King-Crimson-Zampano Robert Fripp begründet, und tatsächlich hört man hier schönste Frippertronics ohne den doppelten Tonbandzuspielboden. Die ganzen Minimal-Verschiebungen in Echtzeit. Hohe Handwerkskunst und für alle, die bei den Greenaway-Filmen am liebsten immer nur auf die Musik gehört haben, am heutigen Freitag in der Ufa-Fabrik. Der Samstag ist dann einfach mal wieder so ein normaler Programmtag in Berlin, der einem die Walkabouts, Erdmöbel, Richard Thompson, Wir sind Helden oder das Boban Markovic Orkestra beschert. Man muss sich schon entscheiden für (in der gleichen Reihenfolge) Zartbitter-Melancholie, schlauen Deutschpop, bescheidenen Folk-Gitarrenheroismus, Konsens-Pop oder Balkanplatte. Am Dienstag präsentiert The American Analog Set im Magnet sein nächste Woche bei Morr Music erscheinendes neues Album „Set Free“, und das ist genau das richtige Konzert für alle, die letztens auch bei Yo La Tengo waren, mit dem scheu schmeichelnden, sacht streichelnden Gesang und den herzensguten Kompromissen zwischen der Logik des monotonen Schrabbelns und freundlichen Melodien, während Ghetto Ways – am Mittwoch im Magnet – aus New York als vorbildliche Garagenrocker so klingen, als hätte man eine alte 13th-Floor-Elevators-Platte mit dem Diktiergerät mitgeschnitten. Die schrundige, schartige, schwitzende Wahrheit des Rock ’n’ Roll, Stand 1967 (unter besonderer Berücksichtigung der Nichtberücksichtigung des Erscheinens von Sgt. Pepper).

The League of Crafty Guitarists: Ufa-Fabrik, Fr., 21 Uhr