leserInnenbriefe
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Taten richtig zuordnen

betr. „Als Opfer gezählt“

taz nord vom 13. 7. 18

Wenn man gerade dabei ist, Änderungen in diesem Bereich durchzuführen, kann man auch gleich die Kriterien für die Einordnung „Politisch motivierte Kriminalität rechts“ überarbeiten. Denn seit Jahren verschleiert die Polizeistatistik mutmaßlich die Urheber von antijüdischen Straftaten/Gewalt gegen Juden. Jede Schmiererei usw. wird sofort unter dem Stichwort „Politisch motivierte Kriminalität rechts“ gekennzeichnet und dem rechtsextremen Milieu zugeordnet, obwohl für einen erheblichen Teil der Taten – siehe aktuelle Beispiele – wohl Muslime verantwortlich sind. Modulaire, taz.de

Nur Muslime schuldig?

betr. „Als Opfer gezählt“

taz nord vom 13. 7. 18

@modulaire Endlich kann man sogar den Neofaschismus loswerden, indem nun Flüchtlinge, Migranten und Moslems die Schuldigen sind. Welche Quantifizierung ist hier eigentlich der „erhebliche Teil“, einige oder die meisten oder je nachdem, wie man’s gerade haben will? Hampelstielz, taz.de

Demokratie zerfleddert

betr. Weder Terror noch Tote, aber geschockte Bürger“

taz nord vom 6. 7. 18

Eine sehr gute und objektive Gegenüberstellung der „Fakten“ beider Seiten, die dem Jean-Philipp Baeck gelungen ist! Leider ist – und war – es so, dass die Hamburger Polizei als „Ordnungsmacht“ den Autoritäten des Ökonomie- und Industriestandortes Hamburg sehr hörig ist und es so legitim erscheint, Bürgers demokratische Rechte und Pflichten zu entkräften bzw. zu blockieren, selbst mit Gewalt! G20: Während OB Scholz in seinem hanseatischen Pfeffersackgewissen in der Oper Schillers „Ode an die Freude“ mitintonierte, war die Polizei aktiv, die Demo im Schanzenviertel eskalieren zu lassen. Die Wahrheit der Ideen von Demokratie und Aufklärung wurde „zerfleddert“ … Die Polizei als „Ordnungsmacht“ war mal wieder missbraucht als Instrument politischer Macht!

Vergessene Liebe, taz.de

Alles abreißen?

betr. „Genug ist genug“

taz nord vom 5. 7. 18

Das ist doch echt bescheuert. Wie soll ein Ort denn nationalsozialistisch verseucht sein können? Ein Stein ist ein Stein ist ein Stein. Wenn wir alles abreißen wollten, was Verbrecher gebaut haben, dann hätten wir viel zu tun. Was kann denn ein Gebäude dafür, von wem es gebaut worden ist? Schönes Beispiel: Die Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg erfreuen Kinderherzen seit Jahrzehnten in einer Art Freilufttheater. Wer hat’s gebaut? Der Reichsarbeitsdienst. Und Goebbels hat’s eröffnet. Also jetzt abreißen, oder was?

Thomas Schöffel, taz.de