Stimmenfang in Schottenkaro

EXOTIK Im Wahlkampf setzt die Niedersachsen-CDU voll auf Ministerpräsident David McAllister

Niedersachsens CDU startet auch offiziell in den Wahlkampf für die Landtagswahl im Januar: Ein Landesparteitag am Wochenende soll Startschuss für die erste Phase sein, sagte Ministerpräsident und CDU-Landeschef David McAllister gestern in Hannover.

Bis zu 1,5 Millionen Euro will die Niedersachsen-CDU für ihre Wahlkampagne ausgeben. Und sich als „einen der modernsten Landesverbände präsentieren“, wie es McAllister formuliert. Beim Parteitag am Wochenende soll er als Spitzenkandidat offiziell inthronisiert, zudem ein Wahlprogramm beschlossen werden.

Auf McAllister ist auch die CDU-Kampagne voll und ganz zugeschnitten: „McAllister 2013“ steht auf Schildern, die UnterstützerInnen amerikanisch anmutend in ihren Vorgärten postieren sollen. „I’m a Mac“ heißt es auf Ansteck-Buttons, Aufklebern und Taschentüchern. Hinterlegt sind die Werbematerialien mit blau-orangem Karomuster, im CDU-Wahlkampf-Lied spielt ein Dudelsack – Anspielungen auf McAllisters schottischen Hintergrund, er ist Sohn einer Deutschen und eines Schotten.

Um WählerInnen wird die CDU verstärkt auch im Internet werben: McAllisters Facebook-Seite betreut ein ganzes Redaktionsteam. Bei Twitter soll der Regierungschef künftig täglich eine politische Botschaft absetzen. Denn, so betont es McAllister selbst, die CDU müsse „deutlich machen, dass wer mich will, CDU wählen muss“. Bislang liegt er in Umfragen bei der Beliebtheit zwar weit vor seinem SPD-Herausforderer Stephan Weil, für die CDU würden laut der letzten Befragung dennoch nur 37 Prozent der WählerInnen stimmen. Entsprechend ziele die CDU auf Erst- und Zweitstimmen, so McAllister.

Leer ausgehen könnte dabei der Koalitionspartner FDP, der in Umfragen stets unter fünf Prozent liegt. Ein schwarz-grünes Bündnis hat Niedersachsens Grünen-Landeschef Jan Haude unterdessen eindeutig abgesagt: „Dafür müsste sich die CDU komplett neu erfinden.“  THA