leserInnenbriefe
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Mit königlichem Patent

betr. „Einmal die Wundertüte, bitte“

taz nord vom 6. 7. 17

Die Nord-Art findet statt auf dem Gelände und in den Hallen der ehemaligen Holler’schen Carlshütte. Anders als von Esther Geißlinger beschrieben, gründete Markus Hartwig Holler mit königlichem Patent vom 6. September 1826 die Carls-Hütte als Verhüttungsstätte von Raseneisenerz. Die Grundsteinlegung erfolgte durch Hollers Frau am 19. April 1827. Erst 1883, als die Hütte erfolgreich etabliert war, trat am 1. 1. 1883 Johannes Ahlmann als kaufmännischer Direktor in die Firma ein. Sein Vater hatte einige Zeit vorher als Vertreter für die Produkte der Hütte in Fredericia, Dänemark, gewirkt. Ein Urenkel von Markus Hartwig Holler, Carl Holler, war der Gründer des Verlages und der Druckerei am Valentinskamp. Pidder Holler, Seestert

Netter Vorgeschmack

betr. „Wo der Führer vor den Massen stand“

taz nord vom 5. 7. 17

Hach, die üblichen „Argumentations-“muster bei den Rechten. „Gedenkort ja, aber nicht bei uns“ (erinnert es einen an „Flüchtlinge zurück nach Österreich“, gerade aktuell?) „Ich war ja nicht dabei, was habe ich denn damit zu tun?“ (Frau Klages). Sie hat illustre Vorgänger (späte Geburt, H. Kohl). Merken die, dass die gerade dabei sind, das nachzuholen? Wollen die unbedingt sagen können „Ich war dabei“? Auffällig sonst die Front CDU–AfD „gegen den Rest“. Danke, netter Vorgeschmack.

Tomás Zerolo, taz.de

Vor allem eine Posse

betr. „SPD schützt Verfassung“

taz nord vom 5. 7. 17

Also, ein Sieg für die politische Neutralität der Gerichtsbarkeit ist diese Posse nicht gerade. Gesellschaftspolitisch mag der „Abfang in letzter Sekunde“ eines solchen Gegners von frühzeitiger Heranführung von Kindern an sexuelle Vielfalt vielleicht noch als Sieg der Progressiven durchgehen. Aber die Selbstverständlichkeit, mit der hier eine (rechts-)wissenschaftliche Meinungsäußerung als Ausschlusskriterium verwendet wird, sollte aufschrecken lassen. Normalo, taz.de

Fatale Kontinuität

betr. „Die Verfahren wurden eingestellt“

taz nord vom 3. 7. 17

Die Kontinuitäten bestehen auch heute noch, auch außerhalb von Niedersachsen, denken wir an die verbrecherische psychiatrische, in den psychiatrischen T4-Massenmord an sog. psychisch Kranken führende Literatur jener Zeit, die bis heute in deutschen psychiatrischen Universitätsbibliotheken für die in Ausbildung befindlichen Psychiater bereit gehalten wird. Stört dies irgend jemanden?

Peter Lehmann, taz.de