Tanya Leighton, Galeristin
: Einblick (731)

Zur Person

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Tanya Leighton ist Gründerin und Leiterin der Tanya Leighton Gallery Berlin. Zuvor kuratorische Positionen am Institute of Contemporary Art, Philadelphia; Whitney Museum of American Art, New York; Dundee Contemporary Arts, Scotland. Leighton ist Herausgeberin verschiedener Publikationen, darunter die Film- und Video­anthologie „Saving the Image: Art After Film“ (gemeinsam mit Pavel Büchler, 2003), „In The Poem About Love You Don’t Write The Word Love“ (2006) und „Art and the Moving Image: A Critical Reader“ (2007). Anlässlich des 10. Jubiläums zeigt Leighton eine Gruppenausstellung. Eröffnung am Samstag, den 7. Juli, 19–23 Uhr, Kurfürstenstraße 24/25 und 156.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Tanya Leighton: Die Ausstellung, die mich zuletzt angeregt hat, war unsere Show mit Marianne Wex im Januar – ein bahnbrechendes Werk über männliche und weibliche Körpersprache aus dem Jahr 1977, das den Namen „Let’s Take Back Our Space: ‚Female‘ and ,Male‘ Body Language as a Result of Patriarchal Structures“ trägt. Als enzyklopädische, fotografische Multi-Panel-Installation wurde die Arbeit zum ersten Mal vor 40 Jahren gezeigt, damals im Rahmen einer Gruppenausstellung über weibliche Künstlerinnen in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin. Wex’provokative Darstellung des allgegenwärtigen Patriarchats scheint heute aktueller denn je.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Kara Kas auf der Kurfürstenstraße – dort findet die After-Party zur Feier unseres 10. Jubiläums statt.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Im Moment springe ich umher zwischen Irene Haiduks „Seductive Exacting Realism“, dem brillanten Katalog ihrer Ausstellung in der Renaissance Society, die 2015 von Solveig Øvstebø kuratiert wurde; Julia Rommels „Around Woman“, in Vorfreude auf unsere Show mit ihr und Bureau Gallery diesen September; Elena Ferrantes „Frantumaglia: A Writer’s Journey“, da sie momentan eine meiner liebsten Autor/innen ist; „A Cat, A Man, And Two Women“ von dem großartigen japanischen Schriftsteller Junichiro Tanizaki; und Yuval Noah Hararis „Sapiens: A Brief History of Humankind“, womit ich gerade erst begonnen habe.

Was ist dein nächstes Projekt?

Auszutüfteln, wie ich die Galerie noch weitere 10 Jahre betreiben kann!

Welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?Mein Sohn Joseph.