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: Diese Woche frisch

The Dust of TimeIn seinem Film versucht Theo Angelopoulos nicht weniger, als die Geschichte des 20. Jahrhunderts zu erzählen, ausgehend von seiner Heimat Griechenland, erstreckt über die ganze Erde und all die Wege des (linken, jüdischen) Exils, zu denen die Menschen durch die Systemwechsel gezwungen wurden. „The Dust of Time“ beginnt in Rom, wo der Regisseur A. (Willem Dafoe) einen Film über die Geschichte seiner Familie dreht. Sibirien, New York, Rom und schließlich Berlin in der Nacht auf das Jahr 2000 sind weitere Stationen. Mit dem Film versucht Angelopoulos, die großen Traditionen des europäischen Kunstfilms am Leben zu erhalten, mit Anspielungen auf Fellini und vor allem auf sein eigenes Werk. Unweigerlich leiden die Figuren unter dieser Konzeption. Sie bleiben Träger einer Idee. Die zum Teil unfassbaren individuellen Erfahrungen, die Menschen im Gulag und auf der Flucht gemacht haben, erscheinen bei Angelopoulos wie durch einen Schleier des Historischen. Hackesche Höfe, Kant Endstation der Sehnsüchte Die Ausgangssituation ist komplex: Drei Paare, die Männer Deutsche, die Frauen Südkoreanerinnen, haben 30 Jahre in Deutschland zusammengelebt, bevor sie nach der Jahrtausendwende nach Südkorea auswandern. Heute wohnen sie in Dogil Maeul, dem sogenannten Deutschen Dorf. Wie schon bei ihrem Debüt „Full Metal Village“ hat sich Sung-Hyung Cho, 1966 in Südkorea geboren und seit 1990 in Deutschland zu Hause, ein Sujet gesucht, das Anlass zu kuriosen Begegnungen bietet. Doch gelingt es ihr nicht, das Thema der Heimat oder den Alltag der Paare in Deutschland und Korea wirklich zu erfassen. Der Film kommt manchmal nicht über den Status eines Kuriositätenkabinetts hinaus. Blow Up, Broadway, Thalia Potsdam. Yorck