Auch die Banalität des Bösen mit Hitler privat in „Swastika“

Seine Weltpremiere feierte der Film in Cannes, und zwar bereits 1973. Deswegen zockelt man mit der Deutschlandpremiere des Streifens doch reichlich hinterdrein, nämlich ganze 36 Jahre. Am gestrigen Mittwoch war es endlich so weit, als die Dokumentation als Eröffnungsfilm beim Filmfest Biberach gezeigt wurde, und jetzt gibt es gleich danach auch die Berlinpremiere, diesen Sonntag in der Ufafabrik. Dass es so lange gedauert hat mit den Vorführungen hier in Deutschland, liegt schon mit daran, dass der Film, „Swastika“, halt heftig umstritten ist. Was wiederum darin begründet ist, dass hier unter anderem auch Adolf Hitler so zu sehen ist, wie ihn Eva Braun fürs Heimkino auf dem Obersalzberg eingefangen hat. Also sozusagen Hitler privat. Aufnahmen, die der damals 23-jährige australische Regisseur Philippe Mora mit weiterem Archivmaterial über deutsches Leben im Dritten Reich bis hin zu Bildern aus den Vernichtungslagern zu „Swastika“ kompiliert hat. Bei der Vorführung seines Films am Sonntag in der Ufafabrik wird Mora anwesend sein. TM

■ Film + Talk „Swastika“: Ufafabrik, Viktoriastraße 10–18. Sonntag, 19.30 Uhr. 8 Euro