Entführer gibt Polizei weiter Rätsel auf

VERBRECHEN Trotz Fahndungsaufruf im Fernsehen fehlt von dem bewaffneten Mann jede Spur

Von dem bewaffneten und als sehr gefährlich eingestuften Entführer eines Berliner Investmentmanagers in Brandenburg gibt es noch keine heiße Spur. „Wir ermitteln in viele Richtungen“, sagte Mario Heinemann von der Pressestelle des Brandenburger Polizeipräsidiums am Donnerstag. Der brutale Täter, der bewaffnet ist, hält sich möglicherweise noch in der Region auf.

Rund 100 Hinweisen geht die Polizei derzeit nach. Gut 30 Anrufer meldeten sich nach der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ am Mittwochabend. Die Polizei hofft nun auf weitere Hinweise: 5,74 Millionen Zuschauer schalteten ein. Möglicherweise waren darunter Brandenburg-Urlauber, die sich nun an merkwürdige Beobachtungen erinnern, die im Zusammenhang mit der Entführung stehen könnten.

Etwa 200 Beamte gehören zur Einsatzgruppe „Imker“ – benannt nach der Maskierung des Entführers, die einer Imkerhaube ähnelt. Gewartet wird nun auf das Ergebnis der Untersuchung einer gefundenen DNA-Spur. Ehe dies nicht vorliege, seien mögliche Massengentests reine Spekulation, sagte Heinemann zu entsprechenden Presseberichten.

Per Boot entführt

Vergangenen Freitag war der Gewalttäter in Storkow (Kreis Oder-Spree) in das Haus seines Opfers eingedrungen, hatte den 51-Jährigen von der Ehefrau fesseln lassen und war dann per Boot und dem Mann auf eine Schilfinsel geflohen. Der Investmentmanager konnte sich am Sonntag selbst befreien.

Zwei Boote der Wasserschutzpolizei suchten am Donnerstag erneut den Großen Storkower See ab. Auch der Polizeihubschrauber stieg wieder über dem Gelände auf. Beamte waren zudem in den Waldstücken unterwegs. Hoffnungen setzten die Beamten auf das bei der Tat benutzte auffällige Kajak – damit zog der Täter sein Opfer durch das Wasser. Zeugen könnten sich an das Boot erinnern. (dpa)