Elza Javakhishvili, Künstlerin & visuelle Dichterin
: Einblick (730)

Zur Person

Foto: Foto:Beso Uznadze

Elza Javakhishvili, gebürtige Georgierin, ist visuelle Dichterin und Künstlerin. Sie studierte Film- und Fernsehregie an der Shota-Rustaveli-Universität für Theater und Film in Tiflis sowie am Institut für Kunst und Materielle Kultur, Fachbereich Kunst und Kulturanthropologie des Textilen an der TU Dortmund. Mit der Arbeit „Ge[form]te Sprache als Textbild – Eine Reise in heterolinguale Räume“, die sich mit sprachlichen und bildlichen Zeichensystemen und ihrer Funktion in visuellen Konstellationen beschäftigt, schloss sie 2016 das postgraduale Masterstudium „Kunst im Kontext“ an der UdK ab. Lebt und arbeitet seitdem in Berlin.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Elza Javakhishvili: Ich fand den Projektraum Manière Noire (9. Poesiefestival Berlin) bemerkenswert, dort wurden textbasierte Werke von Anke Becker und textfragmentarische Objekte von Arnold Dreyblatt in Dialog zueinander gesetzt. Die sprachliche Erscheinung der Arbeiten von Arnold Dreyblatt intervenierten in den Raum, indem sie zur Bewegung anregten. Wie bei einem Lentikularbild war die Anwesenheit der sprachlichen Präsenz abhängig von der Bewegung der Betrachter*innen – eine fast unbemerkte Choreografie zwischen den ständig verschwindenden Texten und dem eigenen Körper, als Betrachterin.

Welches Konzert oder welchen Klub kannst du empfehlen?

Im Familiengarten-Stadtteilzentrum des Kotti e. V. findet jeden zweiten Samstag im Monat die Veranstaltung „One World Poetry Night“ statt. Die vertraute Atmosphäre in den Räumlichkeiten und die positive Kraft, die durch die Künstler*innen und ihre durchdachten Texte entsteht, berühren mich immer wieder tief.

Welche Zeitschrift und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Die letzte Ausgabe von Texte zur Kunst, „Performance Evaluation“, sowie Schriften zu Kunst und Architektur von Martin Prinzhorn. Und natürlich der Gedichtband „blues in schwarz weiss“ von May Ayim, den ich immer wieder lesen kann, wenn ich mich im Blues befinde.

Was ist dein nächstes Projekt?

Momentan konzentriere ich mich auf die Vorbereitung meiner Performance mit dem Titel „Unvollendete Poesie/ დაუმთავრებელი პოეზია“, die am 1. 7. im Rahmen der Ausstellung „Interventionen. Kunst und Geschichte im Dialog“ im Museum Reinickendorf gezeigt wird, wo auch meine Textbilder aus „Tagebuch # 01“ zu sehen sind.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?Die Töpfe auf meiner Terrasse, in die ich lila-blauen Basilikum gepflanzt habe: auf Georgisch REHAN – Kindheitsgeschmack, Tomatensalat.