Harte Kritik an US-Regierung

USA Kongressanhörung über Angriff in Bengasi

BERLIN taz | Heftige Kritik am Umgang der Regierung mit dem Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi am 11. September hat am Mittwoch eine Anhörung im US-Repräsentantenhaus bestimmt. Bei dem Angriff waren der Botschafter in Libyen und drei weitere US-Amerikaner ums Leben gekommen.

Hatte das US-Außenministerium noch fünf Tage nach dem Angriff erklärt, es habe sich um eine Attacke gehandelt, die sich spontan aus einem Protest gegen das antiislamische Mohammed-Video entwickelt habe, musste die Regierung später eingestehen, dass es in Wirklichkeit ein geplanter Angriff am Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 war, der mit dem Video nichts zu tun hatte. Staatssekretär Patrick Kennedy verteidigte die früheren Äußerungen: Zum damaligen Zeitpunkt sei dies der Informationsstand gewesen.

Oberstleutnant Andrew Wood, Leiter eines US-Sicherheitsteams in Libyen, sagte aber, er sei sofort von einem geplanten Angriff ausgegangen. Nach dem Abzug des britischen Botschaftspersonals und des Roten Kreuzes aus Bengasi sei das US-Konsulat der letzte westliche Außenposten in der libyschen Stadt gewesen. Die Sicherheitslage hätte sich in den letzten Monaten deutlich verschärft – Anfragen nach mehr Sicherheitspersonal seien jedoch in Washington regelmäßig abgelehnt worden. PKT