meinungsstark
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„Herz und Mund und Tat und Leben“

„Lug & Trug & Rat & Streben“, taz vom 23./24. 6. 18

Danke für Ihre anregende Rezension. Ich erlaube mir eine kleine Ergänzung: Der von Bovenschen mit Bedacht gewählte Buchtitel kann als Anspielung auf Johann Sebastian Bachs Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ (BWV 147) gelesen werden. Möglicherweise spiegelt der Text sich antiprogrammatisch auch in der Anlage des Romans. „Lug und Trug“ und „Herz und Mund“ haben gemeinsam, dass es sich bei beiden Wortgruppen um eine sogenannte Zwillingsformel handelt. „Rat und Streben“ gleichen „Tat und Leben“ sowohl in der Wahl und Reihenfolge der Vokale (Assonanzen) als auch – diese Übereinstimmung gilt für den gesamten Titel – hinsichtlich der Silbenzahl und des Metrums. Merkwürdigerweise wird diese auf der Hand liegende Verbindung zu Bachs Kantate (besonders beliebt und in zahlreichen Arrangements verbreitet ist der Schlusschor „Jesus bleibet meine Freude“) in keiner mir bekannten Rezension erwähnt. Jedenfalls wäre das nicht die einzige Bezugnahme in Bovenschens Roman auf ein musikalisches Werk der europäischen Kulturgeschichte.

Britta Martini, Berlin

Humanismus, Habitus, falsche Fans

betr.: Wochenend-taz vom 23. / 24. 6. 18

Anlässlich der Wochenend-taz vom 23./24. 6. 18 wurde mir mal wieder klar, warum ich die taz von Anfang an lese. „Die eine Frage“ von Unfried („die Beschwörung des festangestellten Mittelklassenhumanismus“), die „Seite drei“ von Löwisch (Merkels wunderbarer Habitus und wir als ihre falschen Fans) und die kurze Geschichte der Zukunft von Menasse (Friedenssicherung durch die Schaffung eines nach-nationalen Europas) sind Begriffe für Haltungen, die mir klarer machen, was man zu tun hat. Dazu verhilft mir das Lesen der taz, und dafür ein dickes Dankeschön mal einfach so zwischendurch! Eva Glonnegger, Tübingen

Einseitige Provokation? Nein. Streit!

betr.: taz-Berichterstattung über CDU/ CSU

Ich bin der Auffassung, dass die taz in dieser Angelegenheit nicht vollständig neutral und ausgewogen berichtet. Es ist ständig von einer Provokation seitens der CSU beziehungsweise von Seehofer die Rede. Bei diesem Fall von einer einseitigen Provokation der CSU zu sprechen, erscheint mir weder sachlich korrekt noch unvoreingenommen objektiv. Vielmehr liegt eine klare, grundsätzliche Meinungsverschiedenheit der beiden Schwesterparteien vor. Fakt ist, dass sowohl Merkel als auch Seehofer einen handfesten und zugleich unbeirrbaren Standpunkt vertreten. Diese krassen Gegensätze führen dann letztlich zum vorherrschenden politischen Konflikt. Man muss Seehofers Position nicht begrüßen, dennoch hat er das Recht (genau wie Merkel auch), sein Vorhaben zu äußern und es gegebenenfalls durchzusetzen.

Julia Engels, Elsdorf

„Abschied von Merkel“, taz vom 23./24. 6. 18

Wenn sie weg ist …

Gerade jetzt braucht Merkel die Unterstützung von uns allen. Diese Frau nicht für jede Sekunde wertzuschätzen, die sie diese Scheiße noch mitmacht, bedeutet keine Ahnung von Wertschätzung zu haben, es ist ähnlich wie beim Leitungswasser, wenn es eines Tages weg ist, wird man heulen und schreien, Ähnliches gilt auch für Merkel. Allerdings verdient Seehofer nun, in aller Plötzlichkeit und vollkommen überraschend und mit hohem Tempo geschasst zu werden!

Annette Weber, Heusenstamm

Die breite Abwehr fehlt …

Diese Kanzlerin hat auch humanistische Überzeugungen. Aber ein solcher Exzess zum Rechtsradikalismus, wie aktuell, kann nur durch eine breite Basisbewegung abgewehrt werden. Die ist nicht in Sicht. Das ist eine Katastrophe.

Nzuli Sana auf taz.de