leserInnenbriefe
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Schlechtes Lichtnicht verdient

„Und am Beet rattert die S-Bahn vorbei“

taz nord vom 16. 6. 18

Da der Artikel eine Vielzahl von Fehlern enthält, sehe ich mich gezwungen, wenigstens auf die gröbsten einzugehen: Mein Name wird nicht an einer Stelle korrekt geschrieben. Zur Eingangsepisode: Dass ich verärgert war und laut wurde, war dem Umstand zu verdanken, dass der Autor selber versehentlich die Leitung vom Hahn gerissen hatte, sodass das Wasser aus der Leitung schoss. Die Aussage „Ich wäre auch ein guter Ökoterrorist geworden“, ist mindestens missverständlich und bezog sich darauf, dass ich als Jugendlicher in den 80er Jahren so umweltbewegt war, dass ein ,falsches Umfeld‘mich hätte radikalisieren können. Wieso auch meine Grünen-Mitgliedschaft erwähnt wird, weiß ich nicht, sehr wohl aber, dass ich die Gründe für meinen Austritt genannt habe. Das war aber offenbar ebenso nebensächlich wie meine Arbeit in der Umwelt- statt Friedensbewegung. Dass ich den Schulhof praktisch alleine gestaltet haben soll, ehrt mich zwar, ist aber kompletter Unsinn! Tatsächlich haben die gesamte Schulgemeinschaft sowie ein Dutzend Aktivisten vom Nabu und Naturgarten e.V. mitgeholfen. In der Tat habe auch ich als Initiator unseres Naturerlebnis-Schulhofs mitgeholfen, das nötige Geld zusammenzubekommen. Aber auch das war nicht mein alleiniger Einsatz, im Übrigen betrug die Gesamtsumme 30.000 und nicht 15.000 Euro. Ich finde nicht, dass unsere Kinder schwierig zu unterrichten sind. Es entsteht aber der Eindruck, ich hätte mich so geäußert. Anstatt über ein gelungenes Projekt zu informieren, wurden Nebensächlichkeiten ausgebreitet und ich in ein negatives Licht gerückt, das ich sicher nicht verdient habe. Stefan Behr, Hamburg

Nazi-Glocke muss weg

„Vaterunser unterm Hakenkreuz“

taz nord vom 11. 6. 18

Als einer, der auch in der Michaelkirche zu Faßberg getauft wurde, sehe ich mich veranlasst, mich zu dem Streit in Faßberg zu äußern. Es wundert mich doch sehr, dass es in Faßberg 1.600 Einwohner gibt, die eine weitere Nutzung der Glocke befürworten. Ich bin der Meinung, dass eine Glocke mit dem Symbol eines Regimes, das gekennzeichnet ist durch Denunziantentum, Hass, Gewalt und Mord, nichts in einer Kirche zu suchen hat. Die Symbole der Nazis sind in Deutschland zu Recht verboten. Das gilt auch in der Kirche. Gerade die Kirche sollte sich von solchen Symbolen distanzieren. Und bei dieser Gelegenheit gucken, ob es nicht vielleicht auch in anderen Kirchen noch solche Glocken gibt. Die Glocke in Faßberg muss meines Erachtens entfernt und ersetzt werden. Sollte die Glocke kirchengeschichtlich relevant sein, kann sie in einem entsprechenden geschichtlichen, aufklärerischen Rahmen als Ausstellungsgegenstand verwendet werden.

Axel Krumey-Erdmanski, Preetz