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BärenzwingerSwinger: Der Rückwärtslauf von Meng Meng und andere schwingende Dinge

Kerstin Honeit, „Panda Moonwalk oder Warum Meng Meng rückwärtsläuft“, 2018 Foto: Robert Eckstein

Die Pandabärin aus der Volksrepublik China Meng Meng ist das aktuellste Tieropfer der Politik. Sie lebt seit dem 23. Juni 2017 im Berliner Zoo und hat es sich dort zur Gewohnheit gemacht, rückwärtszulaufen. Warum sie das tut, fragte sich schon die ganze Welt – und auch die Berliner Künstlerin Kerstin Honeit.

Wie es ihre Methode ist, kolportiert sie die – egal in welcher Stimmlage gesprochenen – Antworten lippensynchron, moderiert sie und stellt ihre eigene These zur Debatte. Grandios ist nicht nur das Video, grandios ist vor allem der Ort, an dem es gezeigt wird, der Bärenzwinger im Köllnischen Park. 1939 eingerichtet, weil die Stadt endlich mit lebenden Exemplaren ihres Wappentiers prunken wollte, ist er der große Tempel des politischen Tieropfers – die Stadt Bern schenkte Berlin zur Eröffnung zwei prächtige Braunbären –, den Zeitläufen folgend aber inzwischen Kunstort.

Bis 1. 7., Di.-So. 12–18 Uhr, Im Köllnischen Park

Den Mechanismus dieser Tempel/Theater-Architektur des Bärenzwingers deckt im Rahmen der Ausstellung „Swinger“ nun das Künstlerduo Pätzug/Herteck in der animierten Installation „Pagodenwackeln“ sinnlich und bezwingend simpel auf. Sie lassen nämlich einen roséfarbenen Vorhang an einer langen Schiene das gesamte Gehege durchfahren. Er dringt durch die Eisengitter ins Innere des Zwingers, verschwindet in den leeren Käfigen, kehrt ­wieder und ist der Vorhang, der die Vor­stellung von Honeits „Panda Moonwalk or Why Meng Meng Walks Backwards“ eröffnet oder beschließt, das freilich nicht wirklich synchron. Wbg

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