meinungsstark
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Hans-Werner Sinn antwortet Leser

„Sinnfreie Wahrheiten“, Leserbrief vom 13. 6. 18 zu

„Retuschierte Irrtümer“, taz vom 8. 6. 18

In der Rubrik Leserbriefe vom 13. 6. 18 schreibt Bernhard Münk, ich hätte als Chef eines Instituts der Versicherungswirtschaft versucht, im Sinne meiner Auftraggeber Daten und Kosten unseres Gesundheitssystems so darzustellen, dass die Menschen sich zusätzlich privat versichern. Ich stelle dazu fest, dass das ifo Institut, dem ich vorstand, kein Institut der Versicherungswirtschaft ist, sondern ein öffentlich-rechtliches Institut, das von Bund und Ländern finanziert wird. Ich selbst habe keine Aufträge aus der Versicherungswirtschaft bearbeitet, und auch das ifo Institut hat das in meiner Amtszeit nicht getan.

Mit freundlichem Gruß,

Hans-Werner Sinn, München

Wer handelt hier kriminell?

„Wendepunkt Schanzenviertel“, taz vom 15. 6. 18

Die Gewalt im Laufe des G20-Gipfels lenkt wunderbar von den Zielen und Inhalten der Demonstrationen zum G20-Treffen ab. Unsere Staatsvertreter treffen sich mit Menschen, die nach unserem Staatsverständnis zum einen oftmals keinerlei Legitimation hätten, für ihr Land zu sprechen, und zum anderen für ihre begangenen Straftaten langjährig einsitzen würden. Mit diesen Menschen wird der G20-Gipfel gebildet, um die Zukunft der Welt zu gestalten.

Es ist legitim, mit einzelnen Herrschern zu verhandeln, um ein besseres Miteinander zwischen unserem und ihren Staaten zu gewährleisten. Es ist aber absolut illegitim, mit nach unserem Verständnis Kriminellen eine Runde zu bilden (G20), um über die gesamte Welt zu beraten (G194).

Arne Matschinsky, Hamburg

Kostenpoker: fix und variabel

„‚Das Gesetz hat nichts mit der Kassenlage zu tun‘“,

taz vom 15. 6. 18

Die Begründung von SPD-Schatzmeister Dietmar Nietan für eine höhere Parteienfinanzierung kann nicht überzeugen. Denn beim Aufbau von digitalen Kommunikationsplattformen stellen höchstens die Fixkosten am Anfang einen zusätzlichen Aufwand dar, während hingegen die variablen Kosten, wie zum Beispiel beim Verschicken eines Newsletters, im Vergleich zum früheren Ausdrucken und Verteilen von Flugblättern in Briefkästen deutlich geringer sind. Deswegen ergeben sich bei genauerem Hinsehen kaum gute Gründe dafür, warum die Groko-Akteure jetzt ihren Steuerzuschuss im nicht unerheblichen Maße ausweiten, zumal ein derartiger Vorstoß eine Steilvorlage für sämtliche Populisten bietet und gerade bei denjenigen, die der Sozialdemokratie den Rücken gekehrt haben, alles andere als wieder Vertrauen gegenüber einer Partei wie der SPD erweckt. Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Die Auto-Lobby gewinnt. Mal wieder

„Gutachter stützen die Autoindustrie“, taz vom 15. 6. 18

Eine Krähe hackt der anderen Krähe bekanntlich kein Auge aus, und so ist es nicht verwunderlich, wenn die Bundesregierung Gutachten machen lässt von autolobbynahen Institutio­nen. Wer mit Lobbyisten am Tisch sitzt, der singt auch ihre Lieder! Da verdient die Autoindustrie Milliarden und kommt mit dem blauen Auge davon für ihren mutwilligen Betrug an den Kunden, aber die Autobesitzer werden mit Fahrverboten bedroht. Wie war das nochmal? Die Kleinen werden gehängt, und die Großen lässt man laufen!

René Osselmann, Magdeburg

„Der Alte“ war ein Krimi-Pionier

„‚Tatort‘“ kommt langsam in Deutschland an“,

taz vom 13. 6. 18

Dunkelhäutige Kommissare im öffentlich rechtlichen Fernsehen gab es schon vor 20 Jahren in der ZDF-Serie „Der Alte“. Michael Winkler, München