NEUES STÜCK IM SCHNÜRSCHUH-THEATER
: … und morgen die ganze Welt

Am Anfang ist es ganz harmlos – fast: Ole stand gerade noch auf der Bühne, als Sänger seiner Band. Barbie fand ihn toll, wie er seine rebellischen Texte sang. Fast harmlos, weil es rechtsradikale Parolen sind, die Ole von der Bühne schreit.

„... und morgen die ganze Welt“ von Jürgen Eick erzählt „eine Liebesgeschichte aus Deutschland“ (Untertitel). Eine Liebesgeschichte ohne Happy End. Barbie findet Gefallen an Oles Gedanken, entdeckt bei sich Ressentiments gegen Ausländer, gerät in Opposition zu ihren wohlsituierten Eltern. Ole seinerseits will nicht mehr nur für Deutschland singen, sondern Aktion machen: Eine Asylbewerberunterkunft soll angezündet werden. Barbie will er heraushalten, aber die hat ihren eigenen Kopf.

Schließlich sehen wir sie als Barbara Kramer, Sprecherin der Partei „Deutsche Aktion“ im Fernsehen: Sie schätze andere Kulturen, sie machten die Welt interessant, aber genau deshalb sollten sie getrennt leben. Und Kinder seien unsere Zukunft, Abtreibung deshalb Mord – bestürzend anschlussfähig an bürgerliche Positionen.

■ Montag bis Freitag, 11 Uhr, Schnürschuh-Theater