Sehr geehrte Frau Mika,

mit einiger Empörung habe ich sowohl der taz Bremen als auch der gestrigen Ausgabe des Weser-Kurier entnommen, dass Sie beabsichtigen, die taz bremen- Redaktion aufzulösen und die – ohnehin beklagenswert dünn gewordenen – Lokalseiten durch eine so genannte Nordausgabe zu ersetzen.

Ich habe von Beginn an zu den Unterstützerinnen des „Projekts Tageszeitung“ gehört und abonniere die taz jetzt seit vielen Jahren. Selbst die aus meiner Sicht strategisch falsche Entscheidung, die Lokalredaktionen Bremen und Hamburg in der seither sichtbaren Form kooperieren zu lassen, habe ich zähneknirschend akzeptiert.

Wenn Sie sich jetzt dafür entscheiden sollten, die hiesige Lokalredaktion vollständig zu schließen, dann werde ich mein Abonnement kündigen. Denn allein eine unstrittig gute Auslandsberichterstattung und gelegentliche Kommentare von Bettina Gaus oder Christian Semler rechtfertigen ein teures Abonnement nicht.

Ich erlaube mir zudem darauf hinzuweisen, dass die Schließung der Bremer taz-Redaktion die Menschen in Bremen besonders trifft. Denn hier existiert außer der taz lediglich der Weser-Kurier, dessen Lokalberichterstattung zu bewerten mir meine gute Erziehung verbietet. Deshalb ist die Bremer Lokalbeilage der taz für viele Leute in dieser Stadt besonders wichtig; aus meiner Sicht sollte sie eher wieder ausgeweitet werden.

Aus den genannten Gründen bitte ich Sie dringend, die Bremer Lokalredaktion der taz mindestens im gegenwärtigen Umfang zu erhalten. Mit freundlichen Grüßen Dr. Barbara Loer