kurzkritik „Stomp“ gibt den richtigen Takt an

In den Straßen von Brighton sind sie fast noch als Kids gestartet und waren 1991 zum ersten Mal in Bremen. Seitdem geht die grandiose Rhythmus-Show „Stomp“ mit immer größerem Erfolg um die Welt. Wer glaubte, dass sich das alles durch den Erfolg und die nachfolgende Kommerzialisierung abgenutzt habe, wurde jetzt im Bremer Musicaltheater vom Gegenteil überrascht: noch präziser, noch witziger, noch poetischer, noch tief gehender toben die acht Performer – darunter drei Frauen – mit ihren Alltagsgegenständen schier atemlos über die Bühne. Was da an Rhythmen aus Besen, Mülldeckeln, Streichholzschachteln, Feuerzeugen, Straßenschildern, Plastiksäcken, Gummirohren und sogar vor den Bauch gehängten Waschbecken gezaubert wird, ist unbeschreiblich. Zauberhaft wortlos erzählt sind die kleinen menschlichen Stories, in die die Rhythmusorgien eingebettet sind. Jede und jeder scheint da in seiner individuellen Persönlichkeit erfasst zu sein: Es gibt die Looser und Machos, die Träumer und die Draufgänger. Viele Stücke von damals sind immer noch da, und nach diesem Abend gibt es nur eine Empfehlung: nichts wie hin. Ein Wermuthstropfen: Es ist richtig teuer, und es gibt keine Studentenermäßigungen. Das will nicht zum inhaltlichen Konzept passen. Ute Schalz-Laurenze

Stomp jeweils um 20 Uhr bis zum 11.9. im Bremer Musicaltheater