Hymne auf das Meer

Feiern und besingen wir das liebe, schöne Nass

Foto: Feierfoto: dpa

Heute am 8. Juni ist der Tag des Meeres. Vergessen wir für einen Moment all die Probleme mit Anstieg, Müll und was auch immer. Feiern wir kurz dieses feine Nass, das schon Moses geteilt hat, mit dem berühmten alten Franzling-Schlager: „La mer / qu’on voit danser le long des golfes clairs / a des reflets d’argent, / la mer, /des reflets changeants / sous la pluie.“ Auch wir tanzen heute silbern glänzend an klaren Küsten vorbei, bis uns das Licht eins aufs die Hundert gibt. Oder so ähnlich. Tatsächlich wollen wir aus dem feierlichen Anlass mal darauf hinweisen, dass das Meer vor allem einen Vorteil hat: Es ist kein Berg! Denn nichts ist hassenswerter als ein Berg – außer vielleicht zwei Berge! Berge – diese Erfindung des Satans! Mühsam keuchend und schwitzend müssen sie erkraxelt werden. Berge – diese verachtenswert verwarzten Huckel in der herrlich flachen Landschaft. Berge braucht kein Mensch. Berge sind nur im Weg. Berge besingt niemand, weil sie zu blöde sind, sich besingen zu lassen. Ganz anders als das liebe, schöne, gute Meer. Das wir heute ausgiebig feiern wollen: „La mer / au ciel d’été confond / ses blancs moutons/ avec les anges si purs, / la mer bergère d’azur / infinie …“