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Ermittlungen aufgenommen
Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 95-jährigen mutmaßlichen NS-Kriegsverbrecher aus Niedersachsen. Gegen den Mann liege ein Anfangsverdacht wegen der Beihilfe zum Mord vor, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Als Mitglied der Waffen-SS soll er im September 1941 an einem Massenmord an mehr als 33.700 Juden im ukrainischen Babi Jar bei Kiew beteiligt gewesen sein. Er bestreitet beziehungsweise kann sich nicht erinnern, in das Massaker verstrickt gewesen zu sein. Derzeit werde eine Stellungnahme der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg eingeholt. „Wir haben den Auftrag, Ermittlungen vorzubereiten, unabhängig davon, wo das Verbrechen begangen wurde oder wo die Personen leben“, erläutert Behördenleiter Jens Rommel. Gleichgelagerte Falle gebe es derzeit in Celle und Kassel. Aufmerksam wurden die Ermittler auf die Verdächtigen durch ein Schreiben des Simon-Wiesenthal-Centers in Jerusalem. Darin war laut Rommel der Vorwurf erhoben worden, die drei seien Angehörige der Einsatzgruppe gewesen, die für das Massaker verantwortlich. (dpa)
Demo geplant
Mehr als 1.000 Menschen wollen am Samstag in Hannover gegen einen Aufzug von Gruppen aus der rechten Szene demonstrieren. Zu den Gegenkundgebungen haben der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und kleinere Gruppen aus dem linken Spektrum aufgerufen, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag sagte. Die Polizei rechnet bei der Demo der Rechten unter dem Motto „Gegen Meinungsdiktatur und das Politikversagen Deutschlands“ mit einer niedrigen dreistelligen Zahl von Teilnehmern. Die Gegendemonstration steht unter dem Motto „Hannover bleibt stabil. Kein Raum für rechte Parolen“. (epd)
Seehunde gezählt
Bei Sonnenschein und guter Sicht sind am Donnerstag die ersten Flugzeuge zur Zählung der Seehunde an der Nordsee gestartet. Im Herbst werden die Daten aus allen niedersächsischen Zählflügen zusammengerechnet. 2017 lag der Rekordwert bei knapp 10.000 Tieren. Auch in den Nachbarländern Dänemark und Niederlande sind wieder Seehundzähler unterwegs. (dpa)
Fährverbindung startet
Ab dem 30. Juni können Urlauber und Tagesgäste von Cuxhaven aus mit einem Katamaran nach Sylt fahren, teilte die Reederei Adler Schiffe mit Sitz in Westerland auf Sylt mit. Der Katamaran „Adler Cat“ brauche für die Strecke etwa zwei Stunden und 15 Minuten und bietet Platz für 224 Passagiere verteilt auf Haupt- und Oberdeck. Der Katamaran ist zunächst bis zum 28. Oktober 2018 auf dieser Strecke jedes Wochenende im Einsatz. (dpa)
Hamburg betroffen
Von der Affäre um die Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sind auch knapp 150 Fälle aus Hamburg betroffen. Wie der Hamburger Senat am Donnerstag mitteilte, waren unter den mehr als 13.000 seit dem Jahr 2000 in Bremen positiv entschiedenen Asylverfahren auch 149 Menschen, die ihren Wohnsitz in Hamburg hatten. Damit sei die Stadt zwar nur in geringem Maße betroffen, dennoch habe die Innenbehörde beim Bundesamt die Übermittlung der entsprechenden Personalien angefordert, „um die Einzelfälle auf etwaige Handlungsbedarfe hin zu überprüfen“. Mitarbeiter der Bamf-Außenstelle Bremen sollen nach Angaben der ermittelnden Staatsanwaltschaft zwischen 2013 und 2016 mindestens 1.200 Menschen ohne ausreichende Grundlage Asyl gewährt haben. (dpa)
Razzia durchgeführt
Ermittler der Bundespolizei haben am Donnerstag Büroräume eines Transportunternehmens in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durchsucht. „Gegen fünf Hauptbeschuldigte wird wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern ermittelt“, sagte ein Bundespolizeisprecher. Der Paketzusteller steht im Verdacht, Osteuropäer mit falschen Papieren ausgestattet und illegal beschäftigt zu haben. (dpa)
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