Tödliches Pech auf dem Bürgersteig

Drei mutmaßliche Diebe auf der Flucht verursachen am Mittwochabend eine Reihe von
Autounfällen. Dabei wird eine 22-jährige Unbeteiligte getötet und mehrere andere verletzt

Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort: Bei einer wilden Flucht mutmaßlicher Diebe vor der Polizei ist am Mittwochabend in Charlottenburg eine junge Frau getötet worden. Die 22-Jährige schob ihr Fahrrad auf dem Bürgersteig und wurde von einem Auto erfasst und tödlich verletzt.

Zwei Autofahrerinnen, der Fahrer des Fluchtautos und seine beiden Komplizen sowie ein Polizist wurden bei der Verfolgungsjagd ebenfalls zum Teil schwer verletzt, erklärte die Polizei am Donnerstag.

Die Polizei untersucht jetzt den Ablauf der Verfolgungsjagd und der Unfälle. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Polizisten sich bei der Verfolgung der Verdächtigen richtig verhielten.

Die drei Männer im Alter von 27, 18 und 14 Jahren sollen gegen 21.30 Uhr einen Kleintransporter in der Westfälischen Straße in Wilmersdorf aufgebrochen haben. Zivilpolizisten beobachteten, wie die Männer gestohlene Werkzeuge in einen Wagen luden. Sie folgten dem mit dem Auto wegfahrenden mutmaßlichen Diebes-Trio. Nahe dem Stuttgarter Platz blockierte die Polizei mit Autos den Fluchtwagen. Ein Fahnder stieg aus und ging auf die Männer zu. Die Situation eskalierte: Der 27-jährige Fahrer des Fluchtwagens gab Gas, klemmte dabei den Polizisten mit der Stoßstange ein und rammte die Polizeiautos, bis er frei kam.

An der Kantstraße missachtete der Fahrer eine rote Ampel und stieß mit zwei anderen Wagen zusammen. Die zwei Fahrerinnen wurden dabei verletzt. Durch die Zusammenstöße geriet der Fluchtwagen ins Schleudern erfasste die junge Frau, die an ihren Verletzungen starb.

Der angetrunkene Fahrer stieß hundert Meter weiter gegen ein weiteres geparktes Auto und kam erst dadurch auf der linken Straßenseite zum Stehen. (dpa)