meinungsstark
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Die Kaiserin und ihr Oberscherge

„Abschiebeversuch verhindert“, taz vom 31. 5. 18

Wir schreiben das Jahr 1 und berichten aus der kaiserlich römischen Provinz Germania: Es ist ein „handfester, schlimmer Skandal“, für den sich, stellvertretend für die römische Kaiserin Angela, der Statthalter Seherodes entschuldigt. Nicht nur, dass Abertausende Invasoren unbehelligt einreisen konnten, es war unter diesen auch eine junge hochschwangere Frau (ob sie verheiratet war, ist unbekannt) aus der Provinz Afrika, die meinte, sie könne ihr Ei in ein gemachtes Nest legen. Nichts da! Die Schergen schleppten die baldige Gebärerin vom Gefängnis zur Grenze. Sie gebärdete sich aber so verzweifelt, dass man sie in die Flüchtlingsunterkunft zurückbringen musste.

Besagte Kaiserin samt ihrem Oberschergen gehören nicht nur der Regierung eines der reichsten Länder des zivilisierten Abendlandes an, sie sind auch Hohepriester von Unionen, die sich „christlich“ nennen. Daherowegen ist man geneigt anzunehmen, dass sie die Story von Jesus, Maria und Joseph kennen. Jesus dürfte bei uns heute nicht mal in einem dreckigen Stall geboren werden. Manfred Bücherl, Dresden

Keine neuen Männer

„Im männlichen Schutzraum“, taz vom 4. 6. 18

Eigentlich hatte ich schon eine böse Kritik verfasst. Dann habe ich den Artikel noch mal gelesen und festgestellt, dass er sogar gut ist. Aber, bitte, was soll der Eyecatcher? Wenn ich an Ihren letzten Satz anknüpfen darf: Nein! Frau Arved Clute-Simon, es wird auch in Zukunft keine neuen Männer geben. Aber ich weiß, das keiner dieser Männer den Kongress so verlassen hat, wie er gekommen ist. Mein Nachbar kam aus Wien und war das zweite Mal dabei. Jedem dieser Männer ist klar, dass er weiter an sich arbeiten muss. Wenn wir den jungen Männern immer erzählen, dass sie scheiße sind, benehmen sie sich auch so. Müssen wir nicht vielmehr die kleinen Pflänzchen wie diesen Kongress hegen? Nur so kann es gehen. Herbert Overberg, Berlin

Aus dem Politsprech übernommen

„Seid ihr noch bei Trost“, Brief in der taz vom 30. 5. 18

Frau von Oertzen möchte ich komplett zustimmen. Auch schon früher war ich konsterniert, wie die taz Begriffe aus dem Mainstreamjournalismus und Politikersprech einfach so übernimmt. Vor drei Jahren zum Beispiel „Flüchtlingskrise“. Immer wieder dieselben Begriffe zu wiederholen, die nur eine Sichtweise darstellen, verfestigt diese Sichtweise und fördert entsprechende Folgen. Monika Dern, Grünberg