Trainer bleibt online

Die SG Wattenscheid siegt beim Regionalliga-Derby in Münster und beendet das aufkommende Krisengerede

MÜNSTER taz ■ Dass Wattenscheids Trainer Georg Kreß in seiner Freizeit gerne im Internet surft, ist spätestens seit dem vergangenen Wochenende kein Geheimnis mehr. Dabei scheint er das Medium sogar locker im Griff zu haben. „Entgegen aller Forderungen in den diversen Internet-Foren, habe ich meine Mannschaft nach der 1:5-Niederlage vom vergangenen nicht zusammengefaltet und auseinander gerissen“, sagte Kreß nach dem Auswärtsspiel bei Preußen Münster.

Einzelgespräche in ruhiger, angenehmer Atmosphäre waren unter der Woche angesagt. „Ich habe den Spielern gesagt, dass sie nun die Möglichkeit haben, etwas für ihre Reputation zu tun.“ Die Kicker der SG Wattenscheid nahmen ihren Trainer beim Wort und siegten überzeugen mit 4:0.

Das kurz aufgekommene Krisengerede, an dessen äußersten Rändern sogar der Trainer in Frage gestellt wurde, sollte damit beim Aufsteiger beendet sein. „Wir haben die Klasse, um in der Regionalliga auch auswärts zu gewinnen“, sagte Angreifer und Torschütze Lars Toborg nach dem Spiel. Gut, dass nun auch die Spieler wieder daran glauben. Zehn Punkte nach sieben Spielen sind eine solide Basis, um auch in der dritthöchsten deutschen Spielklasse weiter bestehen zu können.

Anders sieht die Situation bei Preußen Münster aus. Mit dem Spiel gegen Wattenscheid sollte eigentlich der Anschluss an die Tabellenspitze wieder hergestellt werden. Nun wurden die Münsteraner von den Bochumer Vorstädtern überholt. „Wir haben alles falsch gemacht, was ging“, sagte Preußen-Trainer Colin Bell. Vor dem West-Derby bei Rot Weiß Essen am kommenden Wochenende geht der Blick des dienstältesten Drittligisten mal wieder nach unten. HOP