Sylvia Prahl
sucht nach den schönsten Spielsachen
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Der Legende nach gibt es diesen Ort, an dem alle friedlich zusammenleben, egal, woher sie kommen und was ihnen lieb ist. Das Problem: Die Landkarte, auf der dieser Sehnsuchtsort verzeichnet ist, wurde im Streit zerrissen und ist über alle Lande verteilt. Wer findet sie und kann das Puzzle zusammenfügen? Die Theatergruppe „Sisyphos, der Flugelefant“ lädt alle Leute ab 8 Jahren ein, sich bei ihrem Gemeinschaftsspiel um eine soziale Utopie „Es wird einmal“ mit auf die Suche zu machen und die Landkartenteile zusammenzusetzen. Dabei werden 32 Spielerinnen durch fantastische Rauminstallationen geschickt, tauchen ein in eine Welt aus Animationsfilmen, geheimnisvollen Melodien, Gerüchen und Figurenspiel. Passenderweise findet diese interkulturelle Begegnung am Freitag um 18.30 Uhr und am Samstag um 16 Uhr in der ZUsammenKUNFT in der Stresemannstraße 95 statt. Räume, in der Künstler Projekte mit Menschen mit Migrationshintergrund initiieren (www.sdfprojekte.de, Tickets: 20235291, 5–10€).

Unterhaltung mit weniger Eigeninitiative: Am Samstag liest der Hamburger Autor und Illustrator Kai Pannen um 15 Uhr aus „Zombert – Fußballspielen verboten“ das sich passend zum WM-Start mit, ja!, Fußball beschäftigt. Alle Kinder zwischen 5 und 10 Jahren sind in das Büro des Tulipan Verlags in der Senefelderstraße 34 eingeladen, sich und den echten Zombert, der extra dafür aus seiner Gruft steigt, mit Keksen zu füttern und vielleicht auch eine Runde Fußball zu spielen (Eintritt frei).

Kai Pannen, der mit „Du spinnst wohl“ den Weihnachtsbratenwahnsinn aufs Korn nahm und auch mit „Mach die Biege, Fliege“ große und kleine Leser*innen zum Lachen brachte, hat mit „Zombert“ wieder ein Buch mit morbidem Humor gestaltet. Zombijunge Zombert hat keine Lust, Menschenfleisch zu essen, sondern möchte lieber Fußballspielen – mit Menschen. Zum Glück gibt es Konrad, der keine Angst vor Zombies hat und ihm das Fußballspielen beibringt. Das ist gar nicht so leicht, denn Zombert schießt so heftig, dass sein Bein dem Ball immer hinterherfliegt. Eine Tatsache, die sich später noch als Spielentscheidend entpuppt, wenn Zombert und Konrad gegen die rüpeligen Jungs aus der Nachbarschaft zum Fußballduell antreten. Die Erstlesergeschichte über Freundschaft und Teamgeist setzt auf Situationsbeschreibungen, die gut nachvollziebar sind. Zart Besaitete mögen über Grabinschriften, die noch lebende Fußballlegenden nennen, stutzen. Doch der Grabstein mit der Aufschrift „HSV“ ruft trauriges Kopfnicken hervor. (Tulipan Verlag, München, 48 Seiten, 8,95€).