Konto gekündigt

Nach einem taz-Bericht trennt sich die GLS-Bank von der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung

Die AfD-nahe Erasmus-Stiftung muss sich eine neue Bank suchen: Wie die Stiftung selbst am Freitag auf ihrer Face­book-Seite verkündete, hat ihr die GLS-Bank das Konto gekündigt. Ein Sprecher der Bank sagte der taz daraufhin auf Anfrage: „Die GLS Bank steht für eine weltoffene, tolerante und wertebasierte Bankarbeit, die aus unserer Sicht mit den von der AfD offen vertretenen Werten nicht vereinbar ist.“

Die taz hatte am Donnerstag erstmals über das Konto berichtet. Dass die AfD-nahe Stiftung Kundin der Bank ist, überraschte: Die GLS präsentiert sich offensiv als soziales und ökologisches Unternehmen. Auf ihrer Website bewirbt sie Organisationen wie die Flüchtlingspaten Syrien oder den Flüchtlingsrat Baden-Württemberg.

Die Kritik anderer Kunden, die Bank hätte der Stiftung gar nicht erst ein Konto gewähren dürfen, nennt GLS-Sprecher Christof Lützel „nachvollziehbar“. Allerdings sei es „im Alltag, wenn Hunderte Konten pro Woche eröffnet werden, nicht wirklich möglich, immer alle Hintergründe zu ermitteln“. Stiftungsvorstand Hans Hausberger sagte der taz, er wisse nicht, warum die Erasmus-Stiftung ausgerechnet eine explizit flüchtlingsfreundliche Bank ausgewählt habe. Für ihn sei die Gesinnung aber kein Grund, Geschäftsbeziehungen zu beenden. (lrs)