WAS MACHT EIGENTLICH ... Frank Zappa?
: 600fach in Marzahn zappeln

Da ist den Marzahnern wirklich ein Coup gelungen. Nachdem das Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg mit viel Brimborium eine Straße nach dem provokanten und umstrittenen APO-Aktivisten Rudi Dutschke umbenannt hat, will die Linkspartei.PDS in Marzahn-Hellersdorf eine ihrer Straßen nach dem noch viel provokanteren und noch wesentlich umstritteneren Rocksatiriker Frank Zappa benennen.

Sie wissen schon, der mit dem stechenden Blick und dem Schurrbart, dessen dunkle Seitenspitzen bis zu den hinteren Wangenknochen reichten, und der so schräge Lieder von einem Menschen namens Bobby Brown sang, der angeblich so einen langen Schwanz hatte.

Ausgerechnet eine etwa 400 Meter lange, mit Betonplatten bedeckte Straße, wie man sie früher von Ossi-Autobahnen kannte, soll nun den Namen der amerikanischen Rocklegende tragen, beschwert sich die Berliner Zeitung. Und das auch noch mitten in einem Plattenbauviertel.

Doch der Linkspartei.PDS nun mangelndes Geschichtsbewusstsein in Sachen Rockmusik vorzuwerfen, wäre vermessen. Nicht nur dass die „Straße 13“ etwas Besseres verdient hat, als nach einer Zahl benannt zu werden, die auch noch ein schlechtes Omen hat. Hier befindet sich auch das Orwo-Haus. 600 junge Frankies, die genauso experimentierfreudig wie einst Zappa in die Seiten schreddern und auf ihren Synthesizern schrille Klangballungen ausprobieren. Zappa, der 1993 verstarb, hätte an dieser Straße sicher seine Freude gehabt. FLEE FOTO: AP