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Die polnische Autorin Olga Tokarczuk ist mit dem internationalen Man-Booker-Preis geehrt worden. Sie erhielt die Auszeichnung am Dienstag für ihr Werk „Flights“, das auf eigentümliche Reisen durch Zeit, Raum und die menschliche Anatomie entführt. Es sei ein gewitzter, verspielter Roman, in dem „der zeitgenössische Zustand ständiger Bewegung“ auf die Gewissheit des Todes trifft, hieß es in der Begründung der Jury um die Autorin Lisa Appignanesi. Die Autorin setzte sich gegen fünf andere Finalisten durch. Tokarczuk gilt als eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Polens. Von Konservativen in ihrer Heimat erfuhr sie massiven Gegenwind bis hin zu Todesdrohungen für Kritik an Aspekten der polnischen Vergangenheit wie zum Beispiel Episoden des Antisemitismus. Mit dem britischen Man Booker International Prize wird jährlich ein fremdsprachiger Roman ausgezeichnet, der ins Englische übersetzt wurde. Er gilt als Pendant zum Man Booker Prize für englischsprachige Literatur und ist mit 50.000 Pfund (rund 57.000 Euro) dotiert. Das Preisgeld teilt sich Olga Tokarczuk mit ihrer Übersetzerin Jennifer Croft.

Das Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) erhält eine Frauenquote. Im Deutschen Wettbewerb Langfilm sollen in den kommenden zwei Jahren 40 Prozent der Filme von Regisseurinnen sein, so Festivalleiterin Leena Pasanen. Die Quote orientiere sich am Einreichverhältnis von Regisseurinnen und Regisseuren in den vergangenen Jahren. Demnach kamen im letzten Jahr zwar 40 Prozent der eingereichten Wettbewerbsfilme von Frauen, im Wettbewerb war dann aber nur eine Frau als Koregisseurin vertreten gegenüber zehn Regisseuren. Das 61. DOK Leipzig findet vom 29. Oktober bis 4. November statt.