specht der woche
: Kein Anhänger von Überwachung

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe aktiv. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

Seit Neuestem hat die Berliner Polizei Anhänger, die sie auf öffentlichen Plätzen aufstellt. Hinten drauf auf dem Hänger sind Kameras installiert. „Anhänger mit Hochleistungskamerasystem“ nennt die Polizei das. Die Geräte haben einen etwa 6 Meter langen, ausfahrbaren Mast, an dem sich jeweils zwei Kameras befinden. Sie tragen blaue Aufkleber mit einem Videokamera-Symbol darauf. Die wollen gucken, dass die Leute keine Dummheiten machen. Die stehen am Alexanderplatz, aber ich habe sie auch schon mal am Hermannplatz in Neukölln und am Leopoldplatz im Wedding gesehen.

Ich bin dagegen, dass die Polizei uns einfach so mit Kameras überwacht. Wenn auf dem Platz was los ist, eine Demo oder so, meinetwegen. Aber einfach so den ganzen Tag? Das finde ich nicht gut. Wenn man da mit seiner Freundin oder seinem Freund entlanggeht und sich knutscht, dann wird man gefilmt. Aber das ist doch Privatsache, finde ich. Protokoll: M. Halser